Wir sind so lange nicht in der Lage uns ein ernsthaftes neues ökonomisches Paradigma für die Verwaltung der gemeinsamen Ressourcen der Erde vorzustellen, bis wir nicht zuerst die Notwendigkeit einer psychosozialen Transformation in unserem Bewusstsein erfassen. Wobei die Erweiterung des Bewusstseins der Durchschnittsperson dazu führt, das Gemeinwohl der Menschheit als Ganzes zu erkennen. Denn die Menschheit ist integraler Bestandteil des Gemeinguts (oder der 'Commons') sowohl planetarisch als auch spirituell, was bedeutet, dass Menschen, die in einer Welt des Überflusses an Hunger sterben ein gravierendes Beispiel sind, wie unser Gemeingut tragischerweise entweiht wird, schreibt Mohammed Sofiane Mesbahi.
Inhalt:
Einleitung: Bewusste Wahrnehmung
Hemmnisse für das Bewusstsein
Einstehen für den Artikel 25
Freisetzen der spirituellen Attribute der Freude
Diagramm: Welttransformation - lhre inneren und äußeren Dimensionen
Die Gefahr von ''Ismen'' und Intellectualität
Eine Gemeingut-orientierte Erziehung
Untersuchung des Inneren Gemeinguts
Schlusswort
Anmerkungen
Einleitung: Bewusste Wahrnehmung
"Das Gemeingut hat eine sehr, sehr alte Vergangenheit im Bewusstsein des Menschen. Es wurde aus einem beginnenden Bewusstsein für das Eine Leben, einer spirituellen Vision der Evolution und vor allem dem Mitgefühl für alles was existiert geboren. Daher ist die eigentliche Frage nicht wie man die neuen ökonomischen und gesellschaftlichen Vereinbarungen herbeiführt, die die äußeren Gemeingüter aufrechterhalten; vielmehr ist die Frage, wie wir die innere Wahrnehmung für das Gemeingut herbeiführen können. Dafür brauchen wir Selbsterkenntnis."
Die traditionelle Idee des Gemeinguts erlebt im 21. Jahrhundert eine bedeutende Wiedergeburt, mit einem neuen Sinngehalt, der weit über die alte Vorstellung von gemeinschaftlich geteilten Weideflächen hinausgeht. Heute werden die Gemeingüter in der Regel als eine neue Theorie und Praxis der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen gefördert, die alle Aspekte des modernen Lebens umfasst, von der ökologischen bis zu den sozialen, kulturellen, intellektuellen und digitalen Bereichen. Es gibt jetzt viele Diskussionen unter fortschrittlichen Denkern des Gemeinguts, als ein 'dritter Sektor' in der Gesellschaft, der sowohl den Markt als auch den Staat übersteigt; als alternative politische Philosophie, die die dominierende Ideologie der laissez-faire-Ökonomie herausfordert; auch als Ansatz zur Veränderung des Großhandelssystems, das auf eigenständigen Führungsformen basiert. Alle diese Diskurse und Vorschläge sind an einem kritischen Punkt angelangt und verdienen die äußerste Aufmerksamkeit von denen, die Antworten dafür suchen, wie man eine nachhaltige Zukunft schaffen kann.
Aber es gibt noch einen anderen Weg, um die Bedeutung und Wichtigkeit des Gemeinguts zu verstehen, der eine innere Untersuchung erfordert. Konventionelle Analysen dieses Themas durch das Studium der akademischen Literatur können uns hier nicht weiterhelfen. Lasst uns damit beginnen, dass die Gemeingüter einen göttlichen Ursprung haben, der untrennbar verbunden ist mit dem zeitlosen Grundsatz des Teilens, obgleich das Verständnis dieser wesentlichen Wahrheit eine breitere Wahrnehmung erfordert, die weit über die übliche Denk- und Handlungsweise hinausgeht. Wir können die größere Bedeutung des Gemeinguts nicht durch einen Glauben an einen Glauben erfassen, sondern es nur durch unser inneres Bewusstsein und Selbstreflexion erkennen. Denn wie wir entdecken werden, ist die Existenz des Gemeinguts nicht nur materiell, sondern auch geistig in seiner Natur - eine Natur, die die Neigung hat, die Menschheit auf der Grundlage von Reife, Vision und gesundem Menschenverstand zu einer gerechten und nicht-teilbaren Gesellschaft zu vereinen und den Menschen dazu zu motivieren, mit einer integrativen Haltung seiner sozialen und natürlichen Umwelt zu dienen.
Ebenfalls kann man die Verbindung dieser ewigen Wahrheit von Gemeingut mit Selbsterkenntnis wahrnehmen, und ihre höchste Bedeutung als gottgegebene oder spirituelle Erziehung bezeichnen, die das Gute des Ganzen umfasst. Ob wir das Gemeingut in diesen ganzheitlichen Begriffen verstehen, ist also eine Frage des Bewusstseins, da es sich auf den Ausdruck des guten Willens bezieht, der aus dem liebevollen Bewusstsein des Besonderen zum Ganzen und vom Ganzen zum Besonderen stammt. Durch diese Definition sollte die Herausforderung, das Gesamtgut zu wahren, wirklich als ein Problem unseres individuellen und kollektiven Bewusstseins betrachtet werden, da die Menschheit weit davon entfernt ist zu verstehen, dass keinem etwas gehört und dass alle Erzeugnisse der Erde kooperativ geteilt und von allen geschützt werden müssen. In der Tat wird das Gemeingut oft als alles, was wir teilen, beschrieben, aber vielleicht ist es besser, es in der Gegenwart zu definieren, und zwar alles was die Menschheit nicht teilt. Denn in Wahrheit hat unser Gemeingut eine viel größere Bedeutung als unsere gemeinsamen Güter zu verwalten, unser gemeinsames Erbe zu sichern oder das Gemeinwohl zu fördern; letztendlich ist es das Portal für die Menschheit zu wachsen und sich zu entwickeln, innerhalb der Souveränität jeder Nation und im Einklang mit allen Reichen der Natur und deren Bestimmung. Das Gemeingut auf dieser Erde wahrhaftig zu erhalten und zu ehren bedeutet, dass die Menschheit gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet, und dieses Ziel ist die geistige Entwicklung.
Von nun an ist der Zweck unserer Untersuchung zu erörtern, was dieses imperative spirituelle Bewusstsein über das Gemeingut zurückhält und zu erkunden, was ein solches Bewusstsein in einem planetaren Ausmaß herbeiführen könnte. Ebenfalls müssen wir die Beziehung zwischen Gemeingut und dem Prinzip des Teilens aus mehreren Blickwinkeln prüfen, denn beide sind so vielseitig miteinander verbunden, dass es leicht als ein und dasselbe missverstanden werden könnte. Ein Großteil des Problems liegt in unserer Erziehung, denn ab dem frühesten Alter wird nicht gelehrt, das Leben von der Perspektive des Besonderen bis zum Ganzen zu betrachten und umgekehrt. Wenn ein Kind in Europa über die Länder Asiens und Afrikas lernt, dann studiert es nicht die psychologische Beziehung, die zwischen den Menschen dieser Kontinente und der Menschheit als Ganzes besteht. Stattdessen werden die Geistes- und Sozialwissenschaften typischerweise nur aus der Sicht des Besonderen in Bezug auf die eigene Nation, die Rasse oder die spezifische Kultur studiert. Während unserer gesamten Schulzeit, und auch im Werdegang als Erwachsener, ermutigt uns unser soziales Umfeld nicht dazu, ein psychologisches Verhältnis zwischen unserer eigenen Wirklichkeit und dem Leben anderer Menschen auf der Welt zu schaffen, vor allem derjenigen, die weniger privilegiert sind als wir selbst. Dies spiegelt sich in den öffentlichen Debatten und den politischen Diskursen wider, die selten aus der Perspektive einer gegenseitig abhängigen, inhärent gleichen und spirituell nicht geteilten menschlichen Rasse auf Weltereignisse reagiert.
Als Ergebnis unserer sozialen Konditionierung und unzureichenden Bildungsformen, erweckt es kein Mitgefühl in uns, wenn wir hören, dass die Menschen in weit entfernten Weltregionen in verzweifelter Armut leben. Doch ist die Menschheit ebenfalls Teil des Gemeinguts, ebenso wie das Land, die Ozeane, die Wälder und die Atmosphäre. Zu erlauben, dass ein Mensch an Hunger stirbt, bedeutet einen Teil unseres Gemeinguts zu entwürdigen und tragisch zu verlieren. Im höchsten spirituellen Sinne könnten wir sogar sagen, dass die Menschheit das Gemeingut Gottes ist, und in diesem Fall ist ein Verbrechen gegen die Menschheit auch ein Verbrechen gegen das ewig existierende Gemeingut. Sicherlich stellt die Existenz der Armut in einer Welt der Fülle die tragische Vernachlässigung unseres gemeinsamen Reichtums dar. Wiederum erfordert ein gesunder Menschenverstand, dieses Thema nicht nur von außen oder aus rein intellektuellem Verständnis zu untersuchen, sondern auch aus psychologischer und introspektiver Sicht. Wenn unser Bewusstsein auf die psychologische Beziehung beschränkt ist, die wir mit unserer eigenen Familie, Gemeinschaft, Kultur, Glaubensgruppe oder Nation haben, wie können wir dann mit gutem Willen und mitfühlender Anteilnahme das Gemeinwohl der einen Menschheit wahrnehmen?
Wenn man es aus der Perspektive unserer unendlichen spirituellen Evolution betrachtet, ist das Gemeingut nur eine sinnvolle Idee, wenn das bedeutet, dass wir miteinander verbunden sind, egal welche Hautfarbe oder Position oder Geburtsland wir haben, und wir alles mit Achtung und Liebe betreuen, was natürlich auch das Miteinander und die Umwelt miteinschließt. Das Gemeingut bezieht sich also nicht nur auf die Grundsätze des Teilens und der Zusammenarbeit; es ist auch ein dynamischer und transzendenter Ausdruck der Liebe. Und diese Liebe muss über die nationalen Grenzen erweitert werden, um jeden Menschen, jede Region und jedes Lebewesen der Natur zu umfassen, bis das menschliche Bewusstsein sich im phänomenalen Universum mit 'allem, was ist' identifizieren kann. Können wir daraus intuitiv vorhersehen, wie lange es dauern wird, bis die Menschheit sich geistig entfaltet und das Gemeingut sich in all ihrer Pracht manifestieren kann?
So kann in psychologischen Begriffen das Gemeingut als Harmlosigkeit, liebevolle Aufmerksamkeit und Bewusstsein für das Ganze definiert werden. Und in den höchsten spirituellen Begriffen bedeutet das Gemeingut die Identifizierung mit allem was lebt und sich entwickelt, oder mit allem was in der Natur existiert. Es bedeutet, einen Baum so lange zu betrachten bis man selbst zum Baum wird, dass es ein Sakrileg wäre, ihn aus bloßer Behaglichkeit oder rein materiellen Gewinn zu fällen. Es bedeutet auch, ein Blatt mit diesem Bewusstsein und dieser Identifizierung zu betrachten, und zu erkennen, dass das einzelne Blatt die Heiligkeit des ganzen Lebens in der Schöpfung darstellt. Offensichtlich bedeutet es nicht, dass das Gemeingut durch bloßes Recycling unserer Nahrungsmittelabfälle und Produktverpackungen geschützt werden kann, jedoch ist genau das die Reaktion der meisten Menschen, wie sie auf den Zustand der Umwelt reagieren. Nur relativ Wenige denken an das Gemeinwohl der Menschheit und ihre spirituelle Evolution oder die Gemeingüter, die der Menschheit als Ganzes gehören – wie sich das in den zahlreichen Kampagnen um den Klimawandel und den globalen ökologischen Fragen nur schwach widerspiegelt. Die Mehrheit der Menschen beschränken ihr Bewusstsein immer noch auf gemeinschafts-bezogene Fragen, wie das Niveau ihres Haushaltes, wenn sie überhaupt an diese Themen denken. Auch in dieser Hinsicht sind wir wieder gezwungen zu erkennen, dass die Gemeingüter niemals auf einer weltweiten Basis aufrechterhalten werden können, wenn sich das menschliche Bewusstsein nicht ebenso drastisch erweitert, um die eigenen kleinen Angelegenheiten mit dem größeren Ganzen zu verknüpfen, denn die Herausforderung einer Aufrechterhaltung des Gemeinguts ist grundsätzlich ein Problem, das mit der Erweiterung unseres Bewusstseins zu tun hat.
So kann das Gemeingut nur gedeihen, wenn es aus einer richtigen Erziehung geboren wird, die jedem Menschen ein zunehmendes Gefühl unserer kollektiven Identität und Interdependenz gibt. Aus diesem Grund ist eine völlig neue Art von Erziehung erforderlich, die sich nicht nur auf Gedächtnis und Intellekt beschränkt oder auf eine national spezifische Kultur- und Geschichtsansicht, die den sozialen Fortschritt durch Macht, Klasse und Privileg bestimmt. Wir benötigen eine ganzheitliche Form der Erziehung. Eine, die das Bewusstsein für das innere Selbst in einem Kind hervorbringt und die vorherrschenden Werte der zeitgenössischen Gesellschaft vermeidet, die auf Konkurrenz, Konformität und dem individualistischen Streben nach Reichtum und sozialem Erfolg beruhen. Auf diese Weise muss jede Vision des Gemeinguts als Untermauerung unserer zukünftigen Zivilisation eine Erziehung beinhalten, die auf der spirituellen Evolution der Menschheit beruht, weit entfernt von einem zeitgenössischen wissenschaftlichen Verständnis dessen, was unsere planetare Evolution bedeutet. Die Notwendigkeit einer neuen Erziehung in dieser Richtung ist von großer Bedeutung für die Schaffung einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft. Nur so kann die Menschheit den Vorteil des Zusammenlebens realisieren, basierend auf Rechtschaffenheit, Einfachheit und richtiger Beziehung, mit der oben erwähnten Wertschätzung der Natur, die auf der Identifikation mit 'Allem, was existiert' beruht.
Wir hoffen, dass am Ende unserer Untersuchung der Leser überzeugt sein wird, dass das Gemeingut nicht nur fachspezifisch- oder akademisch behandelt werden sollte, sondern vor allem als göttliche Vorstellung, die den Menschen näher zur Weisheit bringen kann. Wenn wir beginnen das Gemeingut aus planetarer und spiritueller Sicht zu sehen, wird es zur Reflexion der Weisheit, da das Wohl des Ganzen nicht vorstellbar ist, ohne auf unsere bedingten Vorurteile gegenüber Rasse, Kultur oder Nation zu verzichten. Um die höchste Bedeutung des Gemeinguts wirklich zu verstehen, ist es auch notwendig, das Verhältnis der Menschheit zu allen Reichen der Natur zu erkennen, zu denen sowohl das geistige Reich als auch das Mineralreich, Pflanzenreich, Tierreich und das Menschenreich gehören. [1]Das Gemeingut kann nur aus diesem ganzheitlichen und integrativen Blickwinkel als gottgegebene Erziehung beschrieben werden, denn um ihren Sinn zu verstehen, muss uns die Einheit der Natur und Evolution bewusstwerden, und das ist in sich selbst die wahre Definition von Selbstkenntnis und Weisheit.
Hemmnisse für das Bewusstsein
Egal wie leidenschaftlich wir unsere Gemeingüter zurückgewinnen und aufrechterhalten wollen, werden uns dabei viele Hindernissen im Wege stehen, um ein solches Bewusstsein in anderen Menschen wachzurufen. Unser Problem ist das fixierte und spaltende Denken der Gesellschaft, das auf Eigentumsrecht und Eigeninteresse beruht. Das ist das größte Hindernis für die Verwirklichung einer spirituellen Vorstellung des Gemeinguts. Tatsächlich ist das Wort 'Profit', aus einer ganzheitlichen Sicht betrachtet, das Anathema zu Gemeingut. Beobachten Sie, wie geschickt das gewinnorientierte Wirtschaftssystem seine Ziele erreicht hat und wie es über viele Jahrhunderte geboren und propagiert wurde. Vor nicht allzu langer Zeit nutzten die wohlhabenden Aristokraten den Vorwand der Steuern und gesetzlichen Entscheidungen, um das Gemeingut, das noch naturgemäß existierte, zu zerteilen, und danach wurden bestimmte Landstücke zum Privatbesitz erklärt, unabhängig davon, dass es von ihren einstigen Bewohnern effektiv gestohlen wurde. In anderen Teilen der Welt lebten viele indigene Völker in Harmonie mit der Natur und dem Geist aller Dinge zusammen, bis die sogenannten Pioniere kamen und die einheimischen Bevölkerungsgruppen vertrieben. Somit übernahmen sie die Kontrolle und das einst grenzenlose Land wurde aufgeteilt. Während der gesamten menschlichen Geschichte, in fast jeder Kultur- und Weltregion wurde das Gemeingut durch die Selbstsucht eines Einzelnen oder einer Gruppe zerstört, oft durch legitimierten Diebstahl und vor allem durch materielle und kommerzielle Gewinnsucht.
Heute wird das gleiche auf gesellschaftlicher Basis durch legalen Diebstahl oder illegale Besetzung weitergeführt, in der eine habgierige Einzelperson, Gruppe oder Nation erklärt, dass ein bestimmtes Land oder eine Ressource ihnen gehöre und dann versucht, die ansässige Bevölkerung, die im Weg ist, zu vertreiben. Auch wenn die Bibel sagt, dass ein Stück Land zu einer bestimmten Rasse gehört, wie will diese Gruppe es für sich selbst ohne Konflikte und blutige Gewalt beanspruchen? In unseren Herzen liegt die Wahrheit, so sehr sie auch durch jahrhundertlange soziale Konditionierung und mangelnde Erziehung unterdrückt worden ist: nämlich, dass uns nichts gehört, einschließlich Öl und anderen natürlichen Ressourcen, die der gesamten Menschheit freigiebig von der Natur bereitgestellt werden, um sie zu teilen und zu erhalten. Wie also kann eine dominierende Gruppe hervortreten und erklären, 'das ist unser Privatbesitz und unser gesetzliches Recht'? Könnte eine Familie oder Organisation beweisen, dass der ungeheure Reichtum in ihrem Besitz ihnen ausschließlich von Gott anvertraut wurde und nicht den früheren Bewohnern durch gesetzliche oder gewaltsame Besetzung der Natur entrissen wurde?
Können überhaupt einige der stärksten industrialisierten Nationen beweisen, dass ihr materieller Wohlstand durch ein göttliches Dekret prädestiniert oder gewährt wurde und nicht durch gewaltsame Beschlagnahme oder Ausbeutung von Ressourcen in fernen Ländern? Der Begriff des kolonialen Erwerbs ist eine Beleidigung für die Existenz des Gemeinguts, wie es der Begriff der territorialen Souveränität ist - zumindest, wenn man es aus der spirituellen und ganzheitlichen Perspektive betrachtet, die wir hier untersuchen wollen. Aus globaler Sicht ist es lächerlich, dass die Vereinten Nationen den internationalen Gewässern Bedeutung geben, zum Beispiel, wenn ein Land das Wasser innerhalb seiner Grenzen ausbeuten kann, ohne an die restliche Menschheit auch nur einen Gedanken zu verschwenden. Es gehört niemanden etwas und somit ist es unmöglich das Gemeingut im Einklang mit der tiefsten spirituellen Bedeutung zu verstehen. Zuerst müssen wir erkennen, dass wir den falschen Weg eingeschlagen haben, in dem wir die Natur ausnutzten (und natürlich auch uns gegenseitig), durch Gewinnstreben und unsere materielle Habgier. Jedes Geschichtsbuch bezeugt diese lange und traurige Geschichte der selbst verschuldeten Spaltung und Zerstörung der Menschheit, die unweigerlich in Gestalt der aggressiven Außenpolitik fortschreitet, die als die heutige Antithese des globalen Gemeinguts betrachtet werden kann. Solange es diese imperialistischen Macht-Spiele gibt und die Rohstoffe weiter ausgebeutet werden, gibt es offensichtlich keine Aussicht auf ein Gemeingut im Einklang mit einer planetaren spirituellen Evolution.
Die Kommerzialisierung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem schädlichen Element und einer dunklen Kraft entwickelt, die mit aller Macht und bis zum letzten Atemzug, dem gedeihen des Gemeinguts auf unserer Erde widerstehen wird. Die all durchdringenden Kräfte der Kommerzialisierung passen sehr gut zu einem veralteten Wirtschaftssystem, das auf Diebstahl und Ungerechtigkeit aufgebaut wurde, wobei die vielen Gesetze und Verordnungen für eine privilegierte Elite aufwendig verwaltet werden. Und doch sind wir in vielerlei Hinsicht die Söhne und Töchter der Kommerzialisierung, da wir uns alle an die Gesetze in unserer gespaltenen Gesellschaft halten müssen, die Millionen Verteidigungsstrategien hat, um eine weitere Verbreitung des Gemeinguts zu verhindern. Heutzutage befähigt durch unzählige archaische Gesetze und stetig zunehmende Eigentumsrechte, ist die Kommerzialisierung wie ein autonomer Panzer, der sich von Ort zu Ort bewegt und das Gemeingut, wo immer es existiert, auslöscht. Um diese bemerkenswerte Tatsache zu veranschaulichen, brauchen wir uns nur ein wunderschönes Stück Land vorzustellen, das von einer Gemeinde seit Hunderten von Jahren genutzt und gepflegt wurde, bis ein Bauträger die Rechte zur Zerstörung erhält und es mit Wohnblöcken und Wuchermieten verunstaltet.
Wie können wir dann das Gemeingut im Kontext einer Gesellschaft zurückerobern, die die gewinnbringende Mentalität vergöttert, wenn relativ wenige Menschen sich der Gefahr, die eine zügellose Kommerzialisierung mit sich bringt, bewusst sind? Wir können sichergehen, dass es uns nie gelingen wird, solange die Werte von Profit und Handel in allen Aspekten der Gesellschaft infiltriert sind und uns dazu veranlasst, endlose Produkte und Dienstleistungen durch eine globalisierte Wirtschaft zu konsumieren. Nicht nur, dass das Gemeingut durch einen Mangel an Bildung und Bewusstsein unter der breiteren Bevölkerung unterdrückt wird, sondern es wird langsam durch die Aktivitäten der multinationalen Konzerne völlig vernichtet, da sie unaufhaltsam weitermachen bis sie den letzten Gewinn aus den Naturschätzen unserer Erde herausgeholt haben. Infolgedessen bleibt der Kampf um die Umwelt ein Widerspruch, solange die Mehrheit der Menschen bereitwillig an diesen systemischen Prozessen, die unseren Kreuzzug zur Selbstzerstörung eskalieren lassen, teilnehmen.
Seit Jahrzehnten bewegen wir uns in diese blinde und gefährliche Richtung, und haben uns selbst diese Falle gestellt, durch die Kombination dieser beider Faktoren - nämlich unserer kollektiven Selbstgefälligkeit und der Kraft der Kommerzialisierung, die wie ein giftiger Cocktail wirken, der die Menschheit daran hindert, sich geistig in einer mitfühlenden Weise gegenüber der Natur und allem was lebt, weiterzuentwickeln. Die traditionellen Gemeingüter mögen wegen des ursprünglichen Eigeninteresses der dominierenden Nationen und der Erwerbsfähigkeit einer privilegierten Elite untergehen, aber die Aussicht, die Gemeingüter in neuen sozialen Organisationen zu etablieren, ist jetzt schwieriger als je zuvor, da die Kommerzialisierung unbewusst von der allgemeinen Bevölkerung gefördert wird. Lassen Sie uns nicht vergessen, dass wir alle an der Zerstörung beteiligt sind, die an den verschiedenen Reichen der Natur verübt wird. Es ist unsere weit verbreitete Gleichgültigkeit, die zu einer Situation geführt hat, in der Millionen von Menschen unnötig in extremer Armut jedes Jahr sterben, unabhängig vom enormen Reichtum und Luxus, den die wohlhabende Gesellschaft zur Schau stellt.
Wenn wir die psychologischen Ursachen für die Probleme der Welt beobachten, so ist die grundlegende Motivation ein 'Jemand' zu werden - durch die Jagd nach Gewinn, Macht und Reichtum um soziale Anerkennung zu erreichen - die für die Verwüstung des Gemeinguts verantwortlich ist. Durch mangelnde Erziehung und Konsumanfälligkeit in ihren unzähligen Formen, ist es leicht uns darauf zu konditionieren, nur an uns selbst und unsere materiellen Wünsche zu denken, oft ohne uns der geistigen Krise, die die Menschheit in dieser entscheidenden Zeit durchmacht, bewusst zu werden. Folglich leben wir diese Selbstgefälligkeit oder Gleichgültigkeit, die uns daran hindert wahre Beziehungen zwischen allen Völkern und Nationen herzustellen, geschweige denn eine Aussicht, das Gemeingut in unserer Gesellschaft als eine neue Lebensart zu organisieren. Auch wenn uns diese hochgesinnte Vorstellung inspiriert und motiviert, können wir unser Anliegen nicht einer Gesellschaft präsentieren, die nicht empfänglich ist, auch wenn wir dabei über ihre Welt, und die ihrer zukünftigen Enkel, sprechen.
Viele liberale Kritiker mögen behaupten, dass es unserer gegenwärtigen Generation finanziell viel besser geht als je zuvor. Das ist eine unwissende und gefährliche Aussage, wenn wir den Schaden betrachten, den die Kommerzialisierung bereits in der ganzen Welt angerichtet hat. In Wirklichkeit ist es nicht das Wohlwollen der Regierungen, die den Reichtum und den materiellen Komfort von Millionen von Menschen erhöht hat, sondern die Entfesselung der Marktkräfte, die auch in jedem Bereich unseres Lebens zur Dominanz von Gewinn und Wettbewerb geführt hat. Und es sind die gewinnorientierten Handelsgeschäfte, die seit den 1970er Jahren die stetige Verschlechterung der Umwelt verursachen, wie jeder, der die verschwenderischen Verhaltensmuster des globalen Konsums beobachtet hat, weiß. Sie sind offensichtlich zerstörerisch und nicht nachhaltig, und trotzdem werden sie weiter gefördert, um die Wirtschaft voranzutreiben. Wir mögen zu mehr materiellen Gütern Zugang haben als je zu vor in der menschlichen Geschichte, aber welche dauerhaften Vorteile werden diese unzähligen Produkte bringen, wenn die natürlichen Ressourcen ihre Grenzen erreicht haben? In einer überbevölkerten und über kommerzialisierten Gesellschaft mag es Ihnen heute besser gehen, aber morgen wird es Ihnen sicherlich schlechter gehen. Je mehr Menschen gut verdienen wollen, um einen luxuriösen Lebensstil zu verfolgen, desto weniger wird uns das bevorstehende Schicksal unserer Gesellschaft und der Umwelt interessieren. Und so lange der giftige Cocktail seinen Einfluss auf die Menschheit weiter ausübt, wobei wir alle eine Rolle in der Aufrechterhaltung unseres Sozialwirtschaftssystems spielen, können wir unmöglich eine Vision des Gemeinguts in all seiner Größe und seiner Schönheit wahren. Am Ende wird das kooperative Zusammenspiel der Nationen, um den Planeten zu retten, zu einer nichtplausiblen Phantasie werden, und die menschliche Evolution wird das unvermeidliche Ergebnis tragisch erleiden müssen.
Selbst wenn wir verstehen, dass die Idee vom Gemeingut wieder aufblühen muss, um die Zukunft und das Überleben der Menschheit zu sichern, bleibt die Frage, wie wir unsere weitreichende Vision der breiten Öffentlichkeit vermitteln können. Wie können wir das Labyrinth der alten Gesetze, die zerstörerischen Marktkräfte und die Apathie von Millionen von Menschen bekämpfen, die an dem was wir zu sagen haben kein Interesse zeigen? Wir werden unsere Aufgabe nur noch komplizierter machen, wenn wir versuchen, gegen die multinationalen Konzerne anzukämpfen und die Regierungen mit ihrer voreingenommenen Politik zu beeinflussen, wenn es die Massen normaler Bürger sind, die unsere größte Herausforderung darstellen. Theoretisch ist es möglich, dass alle Gemeingut-Befürworter ihre Regierungen belagern und sie dazu zwingen, bestimmte marktwirtschaftliche Gesetze oder Richtlinien zugunsten der Handelsfirmen zu reformieren, aber wer wird die Selbstgefälligkeit und Gleichgültigkeit der breiteren Bevölkerung belagern? Umweltgruppen haben bei der Schaffung eines planetaren Bewusstseins für unsere Klimaverschlechterung und ökologische Krisen bereits bewundernswerte Arbeit geleistet, aber das Konzept des Gemeinguts ist von höherer Art, eine völlig neue Art des Nachdenkens über unsere Beziehung zueinander und die Natur. Eine Beziehung, die unsere Regierungen heute nicht das Format haben, zu verstehen.
Somit können wir uns kein neues Paradigma für die Verwaltung der gemeinsamen Ressourcen der Erde vorstellen, wenn wir nicht zuerst die Notwendigkeit einer psychologischen und sozialen Transformation des Bewusstseins betrachten, wobei das Bewusstsein des Menschen erweitert wird, um das Gemeinwohl als Ganzes zu erfassen. Andernfalls werden unsere Bemühungen weiterhin gegen eine undurchdringliche Mauer von Handelsgesetzen und Marktregeln laufen, die von den Politikern mit ihrer gewinnorientierten Denkweise und der impliziten Zustimmung der unterwürfigen Masse verstärkt werden. Wir können weiterhin Artikel schreiben und unsere lobenswerten Vorschläge weiter intellektualisieren, aber wir werden mit einem kleinen Publikum von konvertierten Unterstützern reden, bis das Gemeingut schließlich wie eine veraltete Sprache klingt, die nur von exzentrischen Akademikern studiert wird.
Einstehen für den Artikel 25
Unsere wichtigste Frage ist daher, wie führt man diese psychosoziale Transformation herbei, so dass ein Bewusstsein des Gemeinguts von der gesamten Weltbevölkerung aufrechterhalten werden kann? Wie besprochen, werden unsere Gemeingüter von führenden Politikern oder Unternehmern niemals verstanden werden, geschweige denn gefördert; selbst wenn sie inspiriert würden so eine Vision zu verwirklichen, würde es niemals gelingen, genauso wie die unglücklichen Versuche den Kommunismus ins 20.Jahrhundert zu bringen. Lassen Sie uns berücksichtigen, dass Gemeingüter in ihrer umfassenden Definition viel mehr bedeuten als geteilte natürliche Ressourcen oder das Weltkulturerbe, denn die Menschheit ist auch ein integraler Bestandteil des Gemeinguts im planetaren und spirituellen Sinne. Eines der gröbsten Beispiele dafür wie unser Gemeingut entweiht wird, ist, wenn Menschen in einer Welt des Überflusses weiterhin tragisch an Hunger sterben. Daher muss die komplette Transformation des menschlichen Bewusstseins im Herzen anfangen, ein Erwachen auf kollektiver Ebene in Bezug auf die lebensbedrohliche Not, wo immer sie auch in der Welt auftritt. Wir können das Gemeingut der Menschheit nicht dauerhaft durch eine Revolution der Ideologien aufrechterhalten, vor allem nicht, wenn dies einen gewalttätigen Aufstand einer Gruppe unserer Gesellschaft gegen die Regierung und ihre verzerrten Prioritäten verursacht. Die einzige Art von Revolution, die das Bewusstsein der Menschheit erweitern kann, betrifft eine Revolution des Bewusstseins, die dem Herzen entspringt, erkennbar durch viele Millionen Menschen, die sich durch spontane Proteste für ein unmittelbares Ende des armutsbedingten Hungers mobilisieren.
Diesen wachsenden Ausdruck, von Menschheit als Gemeingut, können wir bereits in den Demonstrationen für Freiheit und Gerechtigkeit auf den Straßen sehen, das heißt, wenn wir solche Protestaktionen verstehen, die vom Willen zum Wohl für das Ganze motiviert sind. Gleichzeitig sind die internationalen Demonstrationen für die Rettung der Umwelt in den letzten Jahren auch eindeutig mit der Idee verbunden, das Gemeingut global zu schützen, wie es durch das Bewusstsein eines relativ kleinen Prozentsatzes der Weltbevölkerung ausgedrückt wird. Aber die Mehrheit der Menschheit wird sich nicht durch eine intellektuelle Vorstellung von einem Gemeingut an sich vereinen, was offensichtlich ist, wenn unzählige Menschen keine echte Erziehung haben und gezwungen sind für einen angemessenen Lebensstandard zu kämpfen. Was bei diesen Protestaktionen fehlt, ist, sich vereint für die Idee einzusetzen, die Ungerechtigkeit absoluter Armut für immer zu beenden – so als ob die Gottheit zu unseren stillen Herzen gesprochen hätte, und unser gemeinsames Schicksal wieder aufleben ließ. Nur die Einigkeit im Herzen kann jetzt noch die Wiederbelebung des menschlichen Gemeinguts schaffen. Denn inmitten eines so außergewöhnlichen Phänomens, müssen sich die Regierungen bald zu einer massiven globalen Hilfsaktion verpflichten, die von den Vereinten Nationen und ihren zuständigen Agenturen koordiniert wird, was als Voraussetzung für die Rettung des 'Gemeinguts' verstanden werden kann, egal wie Sie es interpretieren wollen.
All dies hängt von einem Ausbruch des guten Willens und dem Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit ab, basierend auf dem Wissen, dass wir genug Nahrung haben, genug Geld und genügend materielle Ressourcen, um die grundlegenden Bedürfnisse, wie schon lange in Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert, zu erfüllen. [2] Dieses Bewusstsein kann sich jedoch nicht auf die Nachfrage für mehr Auslandshilfe beschränken. Es muss sich aus dem Verständnis ergeben, dass die Menschheit in Zukunft nicht überleben kann, außer wir verwirklichen dringlichst Artikel 25 in allen Ländern, auf der Basis einer zivilisatorischen Notlage. Lassen Sie uns sagen, dass die globale Öffentlichkeit sich in ihrem Bewusstsein vereinen muss, und dass die Menschheit selbst das kostbarste Gemeingut ist, wie intuitiv oder unbewusst wir das auch fühlen und danach handeln. Im Laufe der Zeit wird die endgültige Erfüllung von Artikel 25 fait accompli, soweit es sich um das Gemeingut handelt, da es niemals von der ganzen Welt aufrechterhalten und anerkannt werden kann, bis nicht jeder Mensch genügend Mittel erhält, um in Würde und Freiheit zu leben.
Eines Tages werden wir vielleicht ein Notfall Programm zu sehen bekommen, um Hunger und Hungersnöte zu lindern, als den ersten Abglanz eines globalen Gemeinguts, der sich auf der Erde widerspiegelt, und als erstes Zeichen, dass ein Bewusstsein für unser wahres spirituelles Gemeingut endlich allgemein anerkannt wird. So ist es ein schwerer Irrtum zu glauben, dass der Bericht der Brandt-Kommission von 1980 lediglich eine Hilfsaktion zwischen Nord und Süd war, als Willy Brandt in der Tat eine große spirituelle Vision der Menschheit vorstellte, wie sie in seinen Vorschlägen durch eine große Umstrukturierung der internationalen Wirtschaft für eine gerechtere Weltordnung ausgedrückt wurde. Doch bis zum heutigen Tag wird die spirituelle Essenz des Brandt-Berichts selbst von den anspruchsvollsten Ökonomen missverstanden. Bedauerlicher weise fehlte in Brandts Report das Bewusstsein im Herzen von Millionen einfacher Menschen - denn nur eine eindrucksvolle Freisetzung des Christus Prinzips kann ein Notfallprogramm herbeiführen, um die Ressourcen der Welt zu teilen, und nicht nur die Vision einer einzelnen Person.[3] Ein einziger Willy Brandt reicht nicht aus, wir brauchen Abermillionen von Willy Brandts, die sich in diesem zuspitzenden Kampf engagieren.
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Es gibt eine tiefgreifende Verbindung zwischen dem Prinzip des Teilens und der Wiederbelebung des Gemeinguts, eine Verbindung, die nicht realisiert werden kann ohne einen bedeutenden Teil der Menschheit, der in Übereinstimmung mit der Vision eines massiven zivilen Engagements sich erhebt - wie oben kurz zusammengefasst. Wir können über das Gemeingut schreiben, wir können für das Gemeingut kämpfen, wir können sogar für das Gemeingut sterben, aber es wird niemals von der Mainstream-Gesellschaft anerkannt werden, es sei denn, Artikel 25 wird erstmals durch eine weltweite psychosoziale Transformation bekannt gemacht. Wir werden das nun aus verschiedenen Blickwinkeln untersuchen. Wir haben bereits betont, wie jeder Versuch die Gemeingüter auf nachhaltige Weise und in großem Maßstab zu verwalten fehlschlagen wird, da private Handelsaktivitäten gesetzlich geschützt sind - Gesetze, die von bestehenden Regierungen unweigerlich verteidigt und verbreitet werden. Aber sobald diese das Prinzip des Teilens auf internationaler Ebene durch ein Notfallprogramm zur Linderung von Hunger und Armut umsetzen, müssen viele dieser Gesetze geändert werden, um die universellen Menschenrechte für gesunde Nahrung, sauberes Wasser, gute Gesundheitsversorgung, angemessene Unterkunft, soziale Sicherheit und alle anderen grundlegenden Bedürfnisse zu erfüllen.
Wie wir schon in Artikel 25 dargelegt haben, ist die Sicherung der Grundbedürfnisse des Lebens für jeden Mann, Frau und Kind abhängig von der Reform unzähliger Gesetze, um die übergreifende Macht der multinationalen Konzerne zu beschneiden, insbesondere in Bezug auf viele Freihandelsabkommen und Rechte des geistigen Eigentums. [4] Solange diese riesigen Kapitalgesellschaften Macht über die Regierungen und sogar die Vereinten Nationen haben, ist es sowohl naiv als auch undurchführbar, über die Umkehrung der 'Gesetze der Kommerzialisierung' zu sprechen, während sich Milliarden Dollar als Werte von Geschäftsverträgen weiter im Haushalt befinden. Der Anstieg einer breiten Herz engagierten Masse, um die Armut durch das Teilen der Weltgüter ein für alle Mal zu beenden, ist der größte Vorbote für ein globales Gemeingut, vor allem, weil es eine tiefgreifende Wirkung auf die Unternehmen haben wird, die die universelle Verwirklichung von Artikel 25 aufgrund ihres Ressourcendiebstahls und ihrer ausbeuterischen Aktivitäten verhindern. Es wird wie ein riesiges Erdbeben sein, das die Gesetze des Eigeninteresses und des legitimierten Diebstahls entwurzelt und sie immer dann in die Ohnmacht treibt, wenn sie auf Handlungen der Regierungen treffen, die ihre öffentlichen Mittel (ob national oder global) neu verteilt, um die grundlegenden sozioökonomischen Rechte jedes Einzelnen zu garantieren.
Versuchen Sie sich vorzustellen wie Millionen von Menschen weltweit zusammenkommen, zu fortwährenden riesigen Demonstrationen für eine einfache und hilfreiche Sache. Wenn das viele Wochen, Monate und sogar Jahre fortgesetzt wird, sind gewiss dauerhafte Änderungen in unseren spaltenden Gesetzen herzustellen, die die mächtigen kommerziellen Interessen verteidigen, einschließlich der Fähigkeit großer Unternehmen Regierungen zu beeinflussen. Die Agenten der Kommerzialisierung und ihre Politiker werden keine Chance gegen die koordinierte Macht von engagierten Bürgern haben, während den Regierungen nichts anderes übrigbleibt, als sich auf die Seite der Volksstimme zu stellen. Gleichzeitig werden die fortschreitenden Bewegungen, die für Freiheit und Gerechtigkeit stehen, einen bedeutenden Schub in ihren verschiedenen Anliegen erhalten, zusammen mit den vielen Aktivisten und Befürwortern, die für eine natürliche Umwelt kämpfen. Im Augenblick kämpfen alle diese Bewegungen effektiv gegen die Gesetze der Kommerzialisierung, wie bei den Frontprotesten gegen ökologisch zerstörerische Aktivitäten durch multinationale Konzerne zu sehen ist. Im bildlichen Sinn erstickt das Gemeingut der Umwelt langsam und schmerzhaft unter dem Druck der ungezügelten Marktkräfte und es wird weiterhin bis zum Aussterben leiden, solange die jeweiligen Protestaktionen nur auf wenige tausend Menschen beschränkt bleiben. [5]
Stellen wir uns unzählige Bürger vor, die ihre Regierung bestürmen und immer wieder auf die Straße zurückkehren, dann werden wir die Konsequenz ökonomischer Veränderungen nicht mehr leugnen können - auch wenn solche andauernden Demonstrationen zumeist auf die Beendigung der moralischen Empörung gegenüber Hunger und Hungertod gerichtet sind. Denn innerhalb dieses Prozesses der Regierungen, die sich für ein internationales Soforthilfeprogramm einsetzen, um ein weiteres armutsbedingtes Sterben zu verhindern, wird sich die Wahrheit über die Kräfte, die der Schaffung einer besseren Welt im Wege stehen, verbreiten. Viele werden fragen: "Warum haben die reichen Nationen der Welt ihre Ressourcen nicht schon längst geteilt, in Anbetracht all der bemerkenswerten Veränderungen, die das mit sich bringt?" Und die Antwort wird offensichtlicher sein denn je, sobald die Regierungen gezwungen sind, ihre Prioritäten neu zu ordnen und dann zu gegebener Zeit auch die auf Zwang beruhende Macht der Wirtschaftsunternehmen einschränkt.
Wenn die Gesetze der Kommerzialisierung schrittweise reformiert werden, um die Erfüllung von Artikel 25 in jedem Land zu ermöglichen, wird es viel einfacher, neue Gesetze zu schaffen, die bedeutende Wirtschaftsakteure daran hindern, die natürliche Umwelt zu verschmutzen und zu zerstören. Bald können wir vielleicht eine völlig neuen Art nationaler Führung sehen, eine, die notwendigerweise von ganz normalen Bürgern geprägt ist, die in die Politik gehen um dem allgemeinen Wohlergehen aller Bürger zu dienen, anstatt Großkonzerne oder eine Parteipolitik zu verteidigen, mitsamt den damit verbundenen Regeln. Wir können uns die grenzenlosen Möglichkeiten vorstellen, die sich aus einem integrierten Prozess wirtschaftlichen Teilens zwischen den Regierungen weltweit ergeben werden, wenn man bedenkt, dass die derzeitigen Gesetze es der Kommerzialisierung ermöglichen das Prinzip des Teilens in jeder Form der menschlichen Tätigkeit in den Schatten zu stellen. Wie aus früheren Nachforschungen zu erkennen war, führen die Gesetze zu Gier, Spaltung und Zerstörung, während die gegenteiligen Haltungen und Verhaltensweisen, die mit dem Prinzip des Teilens verbunden sind, es schaffen, Einheit, Harmlosigkeit und Gleichgewicht in jeder Hinsicht zu verbreiten - sei es in zwischenmenschlicher, gesellschaftlicher Hinsicht oder auf die Umwelt bezogen. [6]
Wenn also das Prinzip des Teilens neben den Kräften der Kommerzialisierung nicht durch echte Maßnahmen ausgedrückt werden kann, folgt daraus sicherlich, dass die ungerechten Gesetze der Gesellschaft verändert werden müssen, bevor die neuen Gesetze des Gemeinguts entstehen können. Viele dieser Gesetze müssen nicht nur geändert, sondern vollständig eliminiert werden, ebenso wie die Weltbank und der Internationale Währungsfonds entweder verändert oder aufgegeben werden müssen, bevor ein faires Weltwirtschaftssystem in Kraft treten kann. Wenn wir diese Argumentation befolgen, können wir sogar erkennen, wie eine psychosoziale Transformation im Bewusstsein über die Gesellschaft schließlich zu einer grundlegenden Änderung der großen Konzerne führen wird, die die Vereinigten Staaten von Amerika aufrechterhalten. Es wird sicherlich das erste Zeichen für eine der Auflösung des amerikanischen Imperiums darstellen, das in ein 'Reich der Liebe und des Dienstes an der Menschheit' umgewandelt werden muss, bevor wir erkennen können, dass das globale Gemeingut durch ein neues multilaterales System verwaltet werden kann, das die höchsten Interessen aller schützt. So weit hergeholt eine solche Vorstellung auch sein mag, inmitten der gegenwärtigen Außenpolitik Amerikas und der reaktionären Regierungsverwaltungen, wird dennoch diese großartige Nation erwachsen werden, und ein großes Potenzial für andere Nationen darstellen und diesen den Weg weisen. Sie wird neue bahnbrechende Gesetze schaffen für das globale Gemeingut, auf der Basis wahrer zwischenmenschlicher Beziehung.
Wir können Artikel 25 als Vorläufer für diese neuen Gesetze betrachten und eines der ersten Gesetze des globalen Gemeinguts, die das Bewusstsein für die Interdependenz und Einheit der Menschheit bewirken werden. Symbolisch ist die Umsetzung von Artikel 25 der Anfang vom Ende der alten Gesetze, die auf dem begrenzten Bewusstsein von 'Ich' und 'Mein' beruhen, das Eigeninteresse und Teilung aufrechterhält. Die neuen Gesetze des Gemeinguts müssen auf 'uns' beruhen, oder was uns allen gehört, und zwar aus einem 'liebenden Bewusstsein des Einzelnen zum Ganzen und des Ganzen zum Einzelnen' heraus. Alle alten Gesetze, die unser gegenwärtiges ökonomisches System aufrechterhalten, sagen effektiv 'Nein' zur Existenz des Gemeinguts. Die alten und neuen Gesetze können nicht koexistieren, was unweigerlich zu Reibung zwischen den beiden führen würde, bis die Idee des Gemeinguts in unserem Bewusstsein zu wachsen beginnt - auch wenn es viele Jahre dauert, um den Artikel 25 weltweit zu verbreiten und umzusetzen.
Es ist schwer, die neuen Gesetze des Gemeinguts zu definieren, denn wir sprechen nicht nur von Gesetzen, die von Polizei oder Richtern vollstreckt werden. Denken Sie immer daran, dass wir uns eine Bewegung unserer Gesellschaft in Richtung einer spirituellen Evolution vorstellen, mit einem neuen Verständnis von Gesetzen, die man besser noch als 'Leitlinien für die Erweiterung unseres Bewusstseins' oder 'Gesetze des Herzens' beschreiben könnte. Zweifellos werden die alten Gesetze, die auf Strafe und Wiedergutmachung beruhen für die kommenden Generationen noch Sinn machen, aber Millionen dieser Gesetze werden auf natürliche Weise verschwinden, da das Prinzip des Teilens zu einem entscheidenden Faktor für menschliche Angelegenheiten wird. Teilen findet viele Schattierungen des Ausdrucks in der Gesellschaft, sowohl freiwillig untereinander als auch durch verschiedene Agenturen im öffentlichen und privaten Sektor. Doch mit der Zeit werden diese verschiedenen Ausdrucksformen des Teilens mehr und mehr behindert werden, bis die neuen Gesetze zum Gemeingut entstehen.
Das Prinzip des Teilens ist ein völlig integriertes und intelligentes Prinzip, jedoch hängt sein Ausdruck in der Gesellschaft von der integrierten und intelligenten Reaktion der Öffentlichkeit ab, die selbst die Gesetze des Gemeinguts umsetzen muss und die ganz klar nicht von den Regierungen für die Gesellschaft verabschiedet werden können. Vor allem nicht die Regierungen, die heute an der Macht sind, denn sie sind konditioniert durch die alten Gesetze, die eine Mentalität von 'mein Recht' und 'das ist meins' widerspiegelt. Stellen Sie sich daher das Wachstum in unserem kollektiven Bewusstsein vor, das durch das Prinzip des Teilens benötigt wird, bevor die Nationen anfangen, den Gesetzen des Gemeinguts zu folgen, die universal angewendet werden, und sich allmählich nicht als Strafmaßnahme von oben entwickeln, sondern als intrinsische Gesetze des menschlichen Bewusstseins der spirituellen Evolution. Dann wird die Menschheit die natürliche Umgebung nicht länger in der Verfolgung von Profit und materiellem Gewinn zerstören, aus Gründen, die für jeden Bürger, der in einer friedlichen und harmonischen Zivilisation lebt, selbstverständlich wären.
Es sollte klar sein, dass die neuen Gesetze des Gemeinguts nicht durch implizite Zustimmung entstehen können, bevor die Ressourcen des Planeten nicht gerechter verteilt sind, was zu einer vorläufigen und dann dauerhaften Erfüllung von Artikel 25 führt. Das heißt, wir müssen versuchen uns eine neue Weltordnung vorzustellen, in der es keinen Hunger gibt, wo der freie Wille der Menschheit heilig ist, wo Schönheit in der Vielfalt und soziale Gleichheit das Markenzeichen jeder Gesellschaft ist und wo internationale Konflikte ihr Ende finden. In der Tat, wo auch die Konzepte der Menschenrechte und der nationalen Sicherheit in unserem kollektiven Bewusstsein durch das wachsende Bewusstsein rechter menschlicher Beziehung ersetzt werden. Wir müssen uns auch ein globales Wirtschaftssystem vorstellen, das nicht mehr auf Wettbewerb orientiertem Handel und kommerziellem Eigeninteresse beruht, mit den palliativen Maßnahmen der Nächstenliebe und der Auslandshilfe, die letztlich durch einen zwischenstaatlichen Prozess der gemeinsamen Nutzung wesentlicher Ressourcen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ersetzt werden müssen. Wenn die Nationen sich endlich der Notwendigkeit des Teilens und der Zusammenarbeit bewusstwerden, um unser zukünftiges planetares Überleben zu sichern, könnte man das als erste wahre Manifestation des globalen Gemeinguts auf dieser Erde betrachten.
Mit anderen Worten, nur durch die Umsetzung des Prinzips des Teilens können wir eine vollkommene Vision der Menschheit als eine voneinander abhängige Institution erkennen, wobei alle Regierungen einverstanden sind, ihre überschüssigen Ressourcen durch ein vereinfachtes, ausgewogenes und nachhaltiges Wirtschaftssystem zusammenzulegen und neu zu verteilen. Wir können diese neuen ökonomischen Maßnahmen als das oberste Gesetz des Gemeinguts betrachten, wie es durch eine Form der globalen Föderation von Nationalstaaten repräsentiert wird, die einen Teil ihrer souveränen Mächte auf eine neue Agentur innerhalb des Systems der Vereinten Nationen übertragen, die eine endgültige Autorität behält über die Verwaltung und Umverteilung der gemeinnützigen Vermögenswerte der Welt. Seien Sie versichert, dass wir uns hier nicht die Gründung einer Weltregierung vorstellen, denn es ist ganz besonders wichtig, dass ein neues Paradigma der geopolitischen Angelegenheiten die einzigartige Kultur, die Traditionen und die Selbstbestimmungsrechte jeder Nation als inhärent respektiert. Wir müssen auch eine globale Politik visualisieren, in der es keine konkurrierenden Parteien der Linken oder Rechten gibt, und keine polarisierten Unterschiede der Ideologien, wenn es darum geht, den Planeten als Bewahrer des natürlichen Reichtums zu teilen. Der politische Grundsatz des Sozialismus kann aus dem langjährigen Wendepunkt der menschlichen Gier und Trennung entstanden sein, aber welche Notwendigkeit eines solchen politischen Ismus besteht überhaupt, egal wie edel oder unehrenhaft er in seinem Ursprung auch sein mag - wenn alle Nationen zusammenarbeiten, um den gemeinsamen Bedürfnissen gerecht zu werden, mit Respekt gegenüber unserer Umwelt?
So kann es sich als sachlich richtig erweisen, dass das Prinzip des Teilens die Rettung des Gemeinguts ist, besonders wenn man die inneren geistigen Dimensionen des Weltproblems betrachtet. So ist es der anfängliche Prozess, die Ressourcen zwischen und innerhalb der Nationen zu teilen, was dann allmählich zu einem globalen Bewusstsein führen wird, und ein neues System des wirtschaftlichen Austauschs auf der Grundlage von Treuhandschaft und Kooperation erfordert. Je mehr Nationen für das Wohl aller Menschen durch den Austausch von globalen Ressourcen zusammenarbeiten, desto stärker wird ein Bewusstsein des Gemeinguts auf natürliche Weise unter den gewöhnlichen Bürgern der Welt wachsen. Und das ist das erweiternde Bewusstsein, das schließlich die neuen Gesetze des Gemeinguts aufrechterhalten wird - nicht durch autoritäre Diktate, denen wir gedankenlos folgen, sondern durch den natürlichen Ausdruck von Liebe und Weisheit im Bewusstsein der Menschheit.
Daher können die Gesetze des Gemeinguts in der Tat symbolisch als die 'Gesetze des Herzens' verstanden werden, denn nur durch die Liebe, die Weisheit und das Bewusstsein der einen Menschheit können wir die neuen Regeln und Institutionen erreichen, die in Zukunft eine Wirtschaft der Umverteilung untermauern werden. In diesem Licht mag es spirituell nicht korrekt sein, dass die globalen Gemeingüter letztlich von einer Föderation von Nationalstaaten, die kooperativ durch die Vereinten Nationen arbeiten, unterstützt werden, denn das eigentliche Potential der 'Einheit unter den Nationen' liegt im Herzen jedes einzelnen Menschen. Unser konkreter Verstand kann uns hier nicht helfen, sondern nur unser intuitives Denken, denn wir sind alle so konditioniert und irregeführt von Ideologien und Ismen, dass es äußerst schwierig ist, eine neue Lebensweise in der Gesellschaft zu begreifen, die durch den guten Willen, das Vertrauen, die Einheit, das Mitgefühl und andere Attribute des Herzens gebildet wird. Die Grundlage einer neuen Wirtschaftsordnung wird nicht einmal dadurch getragen, was wir derzeit unter 'Vernunft' oder 'Intelligenz' verstehen. Lassen Sie uns einfach wiederholen, dass sie durch das liebevolle Bewusstsein des Herzens aufrechterhalten werden muss, denn das erwachte Herz hat seine eigene unfehlbare Argumentation und Intelligenz. Und diese grenzenlose Intelligenz des Herzens beinhaltet das Gesetz des Mitgefühls, welches das Gesetz aller Gesetze ist, was die meisten Menschen in seiner Unermesslichkeit noch nicht erfassen können, aufgrund der materiellen und spaltenden Charakteristik dieser spirituell umnachteten Zeit.
Diese Betrachtungsweise sollte für die Denker, die ihr Leben der Förderung des revitalisierten Konzepts des Gemeinguts widmen, von großem Interesse sein. Wenngleich es nicht notwendig ist, uns in diesem Stadium mit den verschiedenen Gesetzen und Modi der globalen Führung übermäßig zu beschäftigen, welche das kommende Zeitalter definieren mögen. Wenn wir mit dem bisherigen logischen Denken übereinstimmen, ist es klar wo unsere unmittelbaren Prioritäten liegen sollten und wie wir also unsere Zeit und unsere Energien in der kommenden Zeit nutzen sollten. Denn wie wir besprochen haben, werden sich alle Gesetze der Gesellschaft unvermeidlich weiterentwickeln, um neue Formen des ökonomischen Austausches zu schaffen und die Zusammenarbeit zu fördern, sobald sich Millionen von Menschen in endlosen friedlichen Demonstrationen erheben, um die in Artikel 25 verankerten universellen Rechte einzufordern.
Freisetzen der spirituellen Attribute der Freude
Es gibt noch ein anderes wichtiges Thema, das wir noch nicht berücksichtigen haben, und das noch weiter auf die inneren Dimensionen des Gemeinguts hinweist und auch von den intellektuellen Befürwortern heute nur selten in Frage gestellt wird. Es betrifft das Problem, wie man die Massen im Hinblick auf die entscheidende Frage der Erhaltung unseres Gemeinguts der Umwelt schulen kann, wenn mehr als die Hälfte der Bewohner der Welt um ein ausreichendes Einkommen und den Zugang zu wesentlichen Ressourcen kämpfen müssen. Denn ist es nicht offensichtlich, dass wir den Menschen nicht erst ihre Würde, ihre Hoffnung und sogar ihr Gefühl der Selbstachtung nehmen können und dann erwarten, dass sie die natürliche Umwelt respektieren? Ein Analphabet, der verzweifelt ist, seine Kinder zu ernähren, wird sich nicht darum kümmern, den Planeten zu retten, vor allem nicht, wenn sein magerer Lebensunterhalt davon abhängt, dass er die Gemeingüter in seiner Umgebung ausraubt. Ebenso wie der Großteil der verhältnismäßig wohlhabenden Bürger, die den großen Gemeingut-bezogenen Themen gegenüber gleichgültig bleiben, wie etwa das Ausschöpfen und die Überbeanspruchung der ökologischen Ressourcen. Sie werden nicht zu einer Welttransformation erwachen können, während sie selbst noch in den materialistischen Konditionierungen unserer Gesellschaften gefangen sind. Eine gesellschaftliche Konditionierung, welche die Kräften der Kommerzialisierung kontrolliert, wird zu einem stillen Krieg gegen die Idee und Existenz des Gemeinguts führen – gerade, weil es ein Krieg ist, an dem wir alle teilnehmen - durch unsere kollektive Habsucht, Gleichgültigkeit und Übereinstimmung mit dem Status quo. [7]
So müssen wir zur selben Untersuchungslinie zurückkehren und die Möglichkeiten erkennen, mit denen die Menschheit das Gemeingut durch Bewusstsein, Vision und Liebe erhalten kann. Und auch hier können wir die Bedeutung einer dramatischen Neuorientierung des öffentlichen Bewusstseins gegenüber den ärmsten Mitgliedern der menschlichen Familie voraussehen, denn auf diese Weise allein können wir die inneren Umwandlungen einleiten, die notwendig sind, um die Welt als Ganzes zu vereinen. Lassen Sie es uns anders formulieren: Millionen von Menschen werden sich heute niemals mittels einer abstrakten oder theoretischen Konzeption des Gemeinguts weltweit zusammenfinden, wenn man den allgegenwärtigen Stress und die Gleichgültigkeit betrachtet, die aus einer von Profit und Gier geprägten Gesellschaft resultiert. Aber es gibt eine Chance, dass selbst die verarmten Massen zusammenkommen und sich engagieren werden, wenn die Stimme der vereinten Völker beginnt, Artikel 25 zu verkünden. Und es ist der Klang und die Energie jener konstanten globalen Demonstrationen, die die Anerkennung, dass die Menschheit das größte Gemeingut von allen ist, bewirken werden. Eine Erkenntnis die intellektuell zu verstehen ist, aber auch innerlich erlebt werden kann, durch das spirituelle Attribut der Freude. Daher ist die Gruppenarbeit in der kommenden Zeit von großer Bedeutung, in der die Persönlichkeit allmählich lernen kann, sich selbst und andere als Gemeingut zu erkennen. So wird sie am Beginn durch eine neue Art der Protestaktivität realisiert werden, durch die Motivation eines selbstlosen Herzens und weltweiten konstanten Versammlungen. Denn inmitten dieser Anerkennung von vermeidbaren menschlichen Leiden in der ganzen Welt, wird die Gegenwart von Liebe, Kreativität und Vision von jedem Mitglied dieser subjektiv vereinigten Gruppe gefühlt werden, die aus einer Art von Freude entsteht, wie wir sie in der breiten Masse der einfachen Bürger auf dieser Erde bisher noch nicht erlebt haben.
Es ist die Freude am Leben, die letztlich die ganze Menschheit dazu bringen wird, ein Bewusstsein für das Gemeingut zu bekommen, ohne der es keine Hoffnung gibt die Umwelt- und Klimakrisen dieses Planeten abzuwenden. Wir beziehen uns nicht auf die vorübergehende Freude der egoistischen Persönlichkeit, die ein schwer fassbares Glück sucht, sondern das nicht dualistische Erlebnis der Freude, das aus dem Kontakt mit der Seele eines Individuums stammt und sich in der liebevollen und geistigen Vereinigung mit anderen ausdrückt. Dennoch können die spirituellen Attribute der Freude nicht von den unzähligen Familien, denen der Grundbedarf für ein menschenwürdiges Leben fehlt, gefühlt und gelebt werden, was wiederum die primäre Bedeutung der Umsetzung von Artikel 25 bekräftigt, bevor wir überhaupt beginnen können, die höhere Bedeutung des Gemeinguts als menschliche Rasse zu verwirklichen. Den Hungrigen und Armen durch ein Notfallprogramm der internationalen Ressourcenumverteilung Nahrung zukommen zu lassen, ist an sich schon der erste Schritt das Gemeingut durch seine grundlegendste spirituelle Definition zu schützen. Es ist auch der erste Schritt zur Erweiterung unseres kollektiven Bewusstseins zur Wahrnehmung der Einen Menschheit und in diesem Sinne würde eine beispiellose Hilfsaktion, den Hunger über die Vereinten Nationen zu beenden, symbolisch den Beginn einer neuen Erziehung für alle Menschen darstellen. Diese Tatsache kann mit Gewissheit vorhergesagt werden, denn wenn wir die Ressourcen der Welt teilen und schließlich die Prävalenz der absoluten Armut beenden, werden wir automatisch Vertrauen unter den Nationen schaffen und eine außerordentliche Intensität der Freude, auf vielfältige Weise, in der Welt verbreiten, vor allem durch die Verminderung von Stress und die Heilung von sozialen Spaltungen. Dieses Vertrauen und die Freude in jeder Gesellschaft sind der Schlüssel zum globalen Bewusstsein des Gemeinguts, in erster Linie durch die richtige Identifikation mit Anderen.
Um das einfach zu begreifen, denken Sie an die Freude, die ein Menschen erlebt, wenn er einen Kurzurlaub macht, was oft im Menschen einen guten Willen auslöst und eine erneute Wahrnehmung für seine Umwelt. Eine Person die unglücklich und freudlos ist, wird wahrscheinlich keinem sagen, dass er seinen Müll nicht auf die Straße werfen soll; aber ein innerlich freudiger Mensch wird dafür empfänglich sein, die gesamte Straße als sein Gemeingut zu betrachten und so entsprechend für sie zu sorgen. Obwohl dies wie eine triviale Illustration klingen mag, genügt es, die wesentliche Verbindung anzudeuten, die zwischen Lebensfreude und Vernunft per se besteht, was wiederum Bewusstsein und liebevolle Aufmerksamkeit schafft. Wenn wir unsere Intuition nutzen, um dieses alltägliche Beispiel zu erweitern, kann das sogar auf die untrennbare Verbindung hinweisen, die zwischen dem inneren und dem äußeren Gemeingut besteht, und somit ist die Erfahrung der Freude eine eigene Form des Erziehens durch das Wachstum des Bewusstseins. Beobachten Sie, wie eine fröhliche Person besser in der Lage ist, Ideen zu verstehen und zu assimilieren, so dass sie eher ein vernünftiges Gespräch führen wird, in Bezug auf das Teilen und das äußere Gemeingut und dessen Schutz. Aber die Person, die sich hoffnungslos und deprimiert fühlt, ist nicht in der Lage überhaupt zu verstehen, dass sie in einer zergliederten und materialistischen Gesellschaft anfällig wird dafür, stur, selbstgefällig oder gleichgültig der kritischen Weltlage gegenüber zu werden. Hier liegt die tiefere Ursache der Umweltkrise, die in der weit verbreiteten Gleichgültigkeit gegenüber der Tatsache, dass ein Gemeingut überhaupt existiert, zu finden ist, - ein altes psychologisches Problem, das aus der inneren Perspektive heraus, auf nichts Anderes als auf einen Mangel an Liebe zurückzuführen ist.
Alle unsere Untersuchungsspuren kehren also an diesen Punkt zurück. Wir sehen die Notwendigkeit einer neuen ökonomischen Ordnung, die nicht mehr gewinnorientiert ist, eher 'auf Liebe' oder 'gesundem Menschenverstand' basierend, in seinen globalen Strukturen und Modi der Ressourcenverteilung. Mit anderen Worten, die inneren Umwandlungen müssen die neuen Formen des äußeren Ausdrucks unterstützen, weshalb wir mit dem Verständnis beginnen müssen, dass die Steigerung der extremen Ungleichheit die zugrundeliegende Ursache der Zerstörung ist, die im äußeren Gemeingut unserer Umwelt erlebt wird. In der Tat, wenn wir den ganzheitlichen Prozess der Welterneuerung, wie er bis jetzt erklärt wurde, neu untersuchen, dann können wir deutlich erkennen, wie das Teilen (als göttliches Prinzip) die Antwort auf die Umwandlung der Menschheit ist, vom Inneren zum Äußeren und nicht umgekehrt. Vor allem ist es das Prinzip des Teilens, das die Formel für Lebensfreude unter den Bürgern der Welt offenbaren kann, was schließlich zu einem gewissen Grad der Loslösung führt innerhalb des Einzelnen und damit zu einem wachsenden Bewusstsein für das äußere Gemeingut.
Denken Sie sorgfältig darüber nach, denn es ist von unermesslicher Bedeutung für die Qualität der inneren oder geistigen Gelassenheit, die offensichtlich von den meisten Befürwortern des Gemeinguts heute übersehen wird. Ein anderes Beispiel: Als Firmenvorstand oder Aktionär kann ich schuldig werden an der Zerstörung der Umwelt durch meine Gewinn maximierende Geschäftstätigkeit, die aus innerer Abhängigkeit von Geld oder anderen selbstsüchtigen Motiven, wie sozialem Status, entsteht, oder was immer es auch sein mag. Aber wenn die Herzen der Menschen mit einer massiven psychosozialen Transformation in der gesamten Gesellschaft verbunden sind, um das unnötige Leiden, das durch Hunger und Armut verursacht wird, zu lindern, dann wird wahrscheinlich sogar der Milliardär an der Umverteilung von Ressourcen, an die verhungernden und verarmten Millionen, beteiligt sein. Dies führt in diesem Menschen zu einem vorläufigen Grad der Loslösung von seiner Jagd nach Reichtum und anderen materialistischen Interessen. Sobald ein Individuum emotional und geistig die Verfolgung des materiellen Gewinns und der Macht in all seinen Formen loslässt, dann wird er alles, was ihn umgibt, unbewusst als sein Gemeingut erkennen und auf angemessene Weise damit umgehen.
Die Implikationen sind im Laufe der Zeit endlos, denn wenn wir die Existenz des Gemeinguts personifizieren könnten, dann würde es die Menschheit bitten, einfacher zu leben und sich der Zerstörung bewusst zu werden, die die Menschen durch massenhaften anhaltenden Konsum der Erde zufügen. Umso komplexer unser Leben wird in unserer geteilten, demoralisierten und kommerzialisierten modernen Gesellschaft, desto weniger Menschen werden sich wahrscheinlich um den Zustand der Umwelt oder des Gemeinguts im Allgemeinen kümmern. Um einfacher und mit weniger materiellen Bedürfnissen zu leben, bedarf es daher eines weltweiten Erwachens des Herzens, denn das engagierte Herz fordert immer die Einfachheit durch Freude, Loslösung, und richtige menschliche Beziehung. Nur durch diese kleinen Beobachtungen können wir beginnen wahrzunehmen, wie die Loslösung ein großer Verbündeter für das Gemeingut in all seinen Formen ist, und wie das Prinzip des Teilens diese innere Loslösung herbeiführen wird, durch eine neu entdeckte Lebensfreude, die jeden beeinflussen wird, von den reichsten bis zu den am wenigsten privilegierten Menschen.
Wenn wir die fortschreitenden Stadien der Welttransformation betrachten, die das obige Diagramm darstellt, können wir klar erkennen, dass sich durch das Teilen der globalen Ressourcen eine ganz andere Art von Erziehung ergeben wird. Eine, die Millionen Menschen dazu befreit sich einfach zu freuen, dass sie am Leben sind. Darüber hinaus ist es eine Erziehung, die allen unabhängig von Nationalität, Hintergrund oder sozialer Position zugutekommt, weil ihre Ursprünge im Bewusstsein des menschlichen Herzens liegen - und letzten Endes gibt es nur ein Herz, eine Menschheit. Und durch diese Freude, durch dieses integrative Bewusstsein und der Liebe, wird das Individuum in ihren persönlichen Beziehungen und alltäglichen Aktivitäten zur Harmlosigkeit gebracht. Eine Harmlosigkeit, die durch selbstlosen Dienst für Andere ausgedrückt wird, und Ehrfurcht für alles was lebt und sich in dieser manifestierten Welt entfaltet und sogar weit darüber hinaus. Eine Harmlosigkeit, die auch im breitesten Sinne durch ihre Kompatibilität mit dem Gemeingut definiert werden kann, wie lange es auch dauern mag über die nachfolgenden Generationen diesen Bewusstseinszustand zu verwirklichen, von einem Leben zum Nächsten, insofern es das Individuum betrifft. Und es ist durch einen vereinten Ausdruck der Harmlosigkeit aller Völker, in allen Lebensbereichen, dass sich das Bewusstsein erweitern kann, bis die Gesetze des Gemeinguts unsere sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten lenken. Vielleicht werden die Kriege zwischen den Nationen dadurch ein natürliches Ende nehmen - selbst das Konzept des Krieges, wenn wir es wagen, eine solche Möglichkeit in der kommenden Zeit zu antizipieren.
Von der höchsten spirituellen Interpretation des Teilens im universellen Sinne kann man sagen, dass dieses ewige göttliche Prinzip mit der Schwingung der Freude untrennbar verbunden ist. Wenn wir die Weltgüter auf internationaler Ebene von unten auf neu verteilen, hat das in diesem prekären Stadium der menschlichen Entwicklung zur Folge, dass die Seele, durch erneute Lebensfreude ihren Zweck viel leichter erfüllen kann. So kann sie sich durch die Persönlichkeit von Millionen von Menschen verwirklichen, die später am Weltdienst aktiv teilnehmen. Das Christus Prinzip, ausgedrückt durch die Herzen der Menschen, die in rechter Beziehung zu einander stehen, kann seine vollständige Funktion nicht erreichen, ohne dass das göttliche Prinzip des Teilens die wirtschaftliche Grundlage des Lebens auf der Erde ist. Bis dahin wird das Bewusstsein der Menschheit als Ganzes durch Unwissenheit und Mangel an Vision wirksam zurückgehalten, und es kann sich nur in langsamen Schritten durch Schmerz, Verwirrung und immer wiederkehrende Konflikte erweitern. Folglich hat das Gemeingut in einer Gegenwart, die von Gier, Egoismus und Spaltung bestimmt wird, keinerlei Hoffnung anerkannt oder akzeptiert zu werden. Aber wenn die Ressourcen der Welt gerecht von allen Nationen geteilt werden, dann werden wir sehen, wie das Gemeingut beginnt im Bewusstsein der Menschheit zu wachsen und dem menschlichen Bewusstsein Struktur und Stabilität gibt sich zu erweitern. Dann wird uns die höhere Bedeutung des Gemeinguts langsam klar werden, so dass wir ihre größere spirituelle Bedeutung, die mit Schönheit verbunden ist, wiederentdecken können. Eine Schönheit, die nur erkannt und wahrhaft geschätzt werden kann, wenn die Freude am Leben in jedem zum Ausdruck kommt, individuell und auf einer planetaren Ebene. Somit sind wir wieder bei der gleichen Prämisse, mit der wir begonnen haben, denn die Wahrheit kehrt immer zu sich selbst zurück.
Die Gefahr von 'Ismen' und Intellektualität
Die Summe dieser Überlegungen kann uns hoffentlich dabei helfen festzustellen, wie wir das Bewusstsein von Gemeingut nicht in der gesamten Weltbevölkerung ausbreiten können, es sei denn, dass Teilen und Freude schon im Grundgedanken menschlicher Angelegenheiten zu finden ist. Ohne diese Eventualität kann die Förderung einer transformativen Vision des Gemeinguts nur eine akademische Übung bleiben, was zu weiteren Herausforderungen und sogar zu Gefahren für den modernen Befürworter dieser alten Konzeption führt, die so alt ist wie die Menschheit selbst. Es gibt heute einige akademische Denker, die effektiv versuchen, die Freiheit durch ihre Schriften in Bezug auf das Gemeingut zu intellektualisieren, aber lassen Sie uns nicht das Sprichwort über den Teufel vergessen, der den Menschen dazu veranlasste, die Wahrheit zu organisieren. [8] In diesem Sinne kann es für das Gemeingut in seinen materiellen oder spirituellen Aspekten keinen Experten geben, da das menschliche Herz der einzige "Experte" oder Sachverständige ist, der still in uns allen lebt. In der Tat, zu intellektualisieren ohne das Herz miteinzubeziehen, ist eine falsche Wahrnehmung von dem was zeitlos, unaussprechlich und geistig in seiner Existenz ist. Und das Gemeingut ist der höchste Ausdruck der geistigen Wirklichkeit des Lebens, weshalb es nicht auf ein intellektuelles Konzept oder eine bloße Idee reduziert werden kann.
So ist die Konzeption des Gemeinguts in einzig akademischen Begriffen fehlgeleitet und irreführend für andere, wenn man bedenkt, dass das Bewusstsein, das wir ausdrücken wollen, mit der inneren Einheit der Menschheit zusammenhängt. Schlussendlich geht der Straßenfeger am Ende des Tages nach Hause, zu seiner eigenen Art des Gemeinguts, das seine Familie ist. Und es ist genau dieser Mann, der über die ganzheitliche Bedeutung des Gemeinguts lehrt, weil er auch ein wesentlicher Teil des Ganzen ist, des größeren Gemeinguts der Menschheit, die bald auf mehr als 10 Milliarden zugehen könnte. [9] Wenn es ebenso stimmt, dass wir vorher eine psychosoziale Veränderung des Bewusstseins benötigen, dann können wir unmöglich voraussagen was ein universelles Verständnis von Gemeingut beinhaltet. Sein Ausdruck wird nicht durch die Vordertür kommen, sozusagen in Übereinstimmung mit den intellektuellen Ideen und Theorien seiner zeitgenössischen Exponenten. Vielmehr wird es durch die Hintertür kommen, mit einer anderen Art von Energie und Wahrnehmung, die von der Stimme eines vereinigten Volkes zum Ausdruck gebracht wird und die befürwortet die Ressourcen der Welt zu teilen.
So viele Befürworter des Gemeinguts übersehen heute leider diese wesentliche Voraussetzung, dass die Menschheit das größte Gemeingut von allen ist, mit vielfältigen Implikationen wofür die äußeren Gemeingüter der Gesellschaft und der Umwelt gewahrt und neu belebt werden müssen. Manche intellektualisieren das Gemeingut sogar in einem solchen Ausmaß, dass sie die Phrase 'Commoner' (Englischer Begriff) erfunden haben, um diejenigen zu bezeichnen, die sich an alternativen Formen der Herstellung und Verwaltung gemeinsamer Ressourcen beteiligen, als ob eine neue Herde von Anhängern geboren wurde, die sich als Mitglieder eines modischen Vereins identifizieren. Das gleiche Problem der Exklusivität gilt heute für die begrenzte Konzeption der Sharing Economy, die als Vision spirituell sinnlos ist, es sei denn, unser Denken zielt ab auf das Gute von allem was lebt, und nicht auf das Gute einer unternehmerischen Idee. [10] Während die Ideen und Theorien über das Gemeingut in ihren akademischen Interpretationen ein überlegenes geistiges Potenzial haben, unterliegen sie immer noch den gleichen Problemen der Konditionierung, einer überwiegend emotionalen Lebenseinstellung und einem Mangel an spirituellem Bewusstsein. Infolgedessen ist alles, was am Gemeingut wahr und schön ist, ebenso anfällig neu etikettiert und zu einem weiteren 'Ismus' reduziert zu werden.
Wir haben bereits erwähnt, wie die Menschheit in dieser gegenwärtigen Phase der Evolution in einer Fabrik von Ismen lebt, und Menschen, die gerne Ideen in Ismen verwandeln, sind gut darin, die Menschheit selbst als eine Idee zu sehen. Offensichtlich ist der Mann, der vor Hunger stirbt, keine Idee. Also, wenn wir uns als 'Commoners' bezeichnen, welche Klassifizierung werden wir dann den verarmten Massen geben? Die 'Hungernden'? [11] Sogar die sogenannten primitiven menschlichen Kulturen, die den Historikern bekannt waren, hatten ein offensichtliches Verständnis vom größeren Gemeingut der Menschheit, wie die australischen Aborigines und viele indigene Völker Amerikas, jedoch mussten sie in ihrem gemeinsamen Bewusstsein „alles was existiert“ nicht intellektualisieren. Ihr Verständnis in Bezug auf die innere und äußere Realität war weit entfernt von den heutigen Bürgern, die es gewohnt sind die Menschen und die Natur zu 'ver-ismen', so dass sie selbst zu einem ’Ismus' werden. Können wir wahrnehmen, wie das geistig bedeutungslos und fehlgeleitet ist, und wie wir uns durch unsere intellektuellen Konzeptionen beschränken, ohne uns dessen bewusst zu sein, was wir etikettieren?
Also wenn wir über das Gemeingut eine Theorie aufstellen, dann sollten unsere Gedanken nicht zu weit von der tieferen, existentiellen Krise abgelenkt werden, die die Menschheit heimsucht und das Problem der Konditionierung und der illusorischen Überzeugungen beinhaltet. Denn ideologische und religiöse Gruppen auf der ganzen Welt kämpfen ebenso für ihr Gemeingut oder für das, was sie glauben - unabhängig davon, ob das Ergebnis positiv oder zerstörerisch ist. Ein anfänglicher Eindruck des Gemeinguts ist im Unbewussten jedes menschlichen Geistes eingebettet, und viele Menschen suchen den Ausdruck jenes Gemeinguts in einer verzerrten oder fanatischen Weise durch 'Ismen' aller Art, die sie in Bezug auf 'mein Recht', 'mein Glaube', 'mein Volk' und so weiter, verstehen. Wenn ich Gott liebe, dann ist meine Liebe zu Gott Teil meines Bewusstseins für das Gemeingut. Aber wenn ich dogmatisch denke und frage, ob Sie einen christlichen, hinduistischen, jüdischen oder islamischen Gott anbeten, dann ist meine Liebe zu Gott, oder meinem inneren Gemeingut, grundsätzlich exklusiv und verdreht. Aus akademischer Sicht mag das Gemeingut in seiner Natur zu Religion sehr unterschiedlich sein, aber der 'Commoner' bleibt mit seinem spaltenden Denken diesem uralten Morast treu, egal wie edel und gut gemeint seine motivierende Idee auch ist. Es ist ein Fall von 'nicht schon wieder', denn der Mensch kann sich mit seinen Gedanken sein eigenes Gefängnis bauen, und begrenzt somit seine Wahrnehmung der spirituellen Wirklichkeit. Und indem wir uns als 'Commoner' bezeichnen, sperren wir uns psychologisch in ein selbst-kreiertes Gefängnis und nehmen das höchste spirituelle Verständnis des Gemeinguts in unsere Zelle mit. So sind wir nicht nur irreführend für andere, sondern führen uns auch selbst in die Irre, indem wir ein so von Liebe erfülltes Konzept des spirituellen Bewusstseins in die Falle setzen, die als 'Gemeingut-Ismus' bezeichnet werden könnte.
Nichts davon sollte die Arbeit von bemerkenswerten Gelehrten der Gemeingüter wie der ehemaligen Elinor Ostrom und vielen anderen in unserer heutigen Zeit herabsetzen, deren gemeinsame Forschung unschätzbare theoretische Einblicke in die Politik und Praxis des Teilens unseres gemeinsamen Erbes liefern. Dennoch stehen die bahnbrechenden Denker bei diesem umfassenden Thema vor einer ungeheuer komplexen Herausforderung, da das Problem der Konditionierung, wie gerade erwähnt, durch folgende Faktoren noch komplizierter wird:
• Ein Mangel an Bildung, die auf spirituellem Bewusstsein und richtigen menschlichen Beziehungen beruht, mit dem Ergebnis, dass der Normalbürger in der Regel die Notwendigkeit nicht erkennen, die Ressourcen der Welt zu teilen und zusammenzuarbeiten, um die äußeren Gemeingüter zu schützen.
• Habgier, die die vorherrschende motivierende Haltung ist, die den Ausdruck der rechten menschlichen Beziehungen seit Tausenden von Jahren zurückgehalten hat und keiner weiterer Erläuterung bedarf.
• Ein Mangel an Liebe, vor allem in Bezug auf sich selbst, denn wir können nur das 'Äußere' lieben und ehren, wenn es Liebe im 'Inneren' gibt.
• Geistige Blindheit, die zu einem Mangel an Vision, zu Gleichgültigkeit und Verwirrung führt. Das ganze Problem mit der prekären Weltlage und der Verschlechterung des äußeren Gemeinguts ist durch Verwirrung geprägt - eine Verwirrung, die jeden bedroht, egal welche politische, religiöse oder kulturelle Überzeugung er hat.
Diese mehr psychologischen oder 'inneren' Überlegungen zeigen, dass die gegenwärtige Konzeption des Gemeinguts sehr begrenzt ist, wenn sie auf 'äußere' oder umweltbezogene Fragen fixiert bleibt, als ob es keine spirituelle Entwicklung zwischen Mensch und Natur gäbe. Wenn ich einen schönen Himmel betrachte, berührt es mich innerlich; so gibt es eindeutig ein inneres Gemeingut, das zusammenspielt mit der Außenwelt. Beide sind voneinander abhängig. Und wenn die Menschheit auf dem gegenwärtigen Pfad der Gier und der geistigen Blindheit mit einem Mangel an Liebe fortfährt, dann wird es offensichtlich zu katastrophalen Effekten für die natürliche Umgebung und dem Klima unserer Atmosphäre führen. So ist der Befürworter des Gemeinguts dazu verpflichtet, in seiner visionären Vorstellung mehr integrativ zu sein, oder sollte sich zumindest dazu bekennen, dass extremer Hunger und Armut im Mittelpunkt unserer steigenden Umweltkrise stehen und wesentliche Faktoren sind, die zur Lösung beitragen können. [12]Ohne dieses Verständnis beginnt jeder Vorschlag zur Rehabilitierung und Erhaltung unserer Umwelt am Ende und nicht am Anfang. Es ist, als ob der Commoner überall seine fehlende Familie sucht, jedoch war seine Familie immer zu Hause und hat auf seine Rückkehr gewartet; was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die inneren und äußeren Probleme der Menschheit niemals voneinander getrennt waren. So wie der Umweltschützer in seinen Analysen und Vorschlägen nicht oft die Worte 'Armut' oder 'Hunger' erwähnt, vergisst der Commoner die Wichtigkeit des inneren Selbst, oder nimmt es überhaupt nicht wahr.
Es ist natürlich nichts verkehrt daran sich nur auf das Äußere zu fokussieren, aber wir werden dort niemals eine Antwort finden, wie wir eine bessere Welt schaffen können, die alles gerecht teilt was die Menschheit benötigt um nachhaltig und in Frieden zu leben. Angenommen wir finden einen echten demokratischen Weg, das Gemeingut in einer unausgeglichenen Gesellschaft zu verwalten, wird es immer Millionen von Menschen geben, die unsere Vorschläge ignorieren und versuchen werden das zu untergraben, was wir geschaffen haben. Das ist die Natur des Kampfes zwischen der Linken und Rechten, dem progressiven und konservativen Denken, das sich in der Geschichte immer wiederholt. Und es ist derselbe Kampf unter den Politikern, mit ihren widersprüchlichen Ideologien, die soziale Spaltungen und Verwirrung in der Masse aufrechterhalten, immer mit dem gleichen Ergebnis. Der selbstbekennende Commoner ist in der Tat gleichermaßen verantwortlich für die Aufrechterhaltung des polarisierten Denkens und der Ismen, die uns alle konditionieren, von einem Leben zum nächsten. So wie alle anderen, ist auch der Commoner von der heutigen Verwirrung geblendet, in einer Gesellschaft, die kein Verständnis für eine wahrhaft spirituelle Lebensweise hat, und somit fehlt der vereinigende Grund innerhalb der äußeren Formen seiner gesellschaftlichen Organisation.
Fast alle politischen Denker und Aktivisten konzentrieren sich weiterhin auf das Äußere und nur darauf, was zu kollektiven Illusionen führt und uns fragmentiert und verwirrt. Doch hier liegt die Ironie auf dem Lehrgebiet des Gemeinguts, die sich direkt auf einen der größten Exponenten des inneren Gemeinguts in der modernen Geschichte bezieht, nämlich die Indianer. Und trotzdem können wir es uns nicht zusammenreimen und sehen, wie die Ehrfurcht vor dem äußeren Gemeingut mit dem inneren Bewusstsein des Einen Lebens in der geistigen Evolution und vor allem dem Mitgefühl für alles, verbunden ist. Dennoch können wir dem Commoner nicht allein die Schuld geben, diese innere Dimension dieses Weltproblems zu übersehen, wenn wir alle in etwa dazu konditioniert sind Ideen zu folgen, Anderen zu folgen und nach sozialer Anerkennung und äußerer Akzeptanz suchen. Wir sind alle den Zwängen unterlegen, den anerkannten Parametern der intellektuellen Debatte zu folgen, vor allem, da wir in den impliziten Regeln dieser Debatten durch jahrelange konventionelle akademische Ausbildung geschult wurden. Daher ist unser Verständnis für das innere Gemeingut zerebral und intellektuell, nicht subjektiv oder erfahrungsbezogen, und durch unsere Konformität mit dem etablierten Denken sind wir alle mehr oder weniger daran Schuld, die Ismen zu bewahren, die unsere Gesellschaften seit Tausenden von Jahren geteilt haben. Wir werden dann zum Mitläufer und nicht zum Commoner, denn für den wahren Commoner, der im spirituellen Bewusstsein lebt und sich bewegt – wenn man es so definieren kann - ist jemand, der sich niemals als Commoner identifizieren würde.
Genau gesagt, ist die wachsende Forschung und der Aktivismus, der auf dem Gemeingut basiert, eine der hoffnungsvollsten Entwicklungen unserer Zeit, und es besteht wohl ein politischer Diskurs darüber, wie man das Prinzip des Teilens in einem alternativen sozioökonomischen Paradigma integrieren kann. Die Arbeit des Gemeingut-Forschers ist in dieser Hinsicht wichtig und ermutigend, aber was wir untersuchen wollen, ist der fehlende Teil in ihren Analysen und Vorschlägen, der die Weisheit des Verständnisses betrifft, wie man auf dieser Erde mit liebevoller Aufmerksamkeit und spiritueller Wahrnehmung von dem 'was ist' leben kann. Denn es kann davon keine ganzheitliche Wahrnehmung geben und oder ein Verständnis dafür, dass das Gemeingut eine ewig göttliche Wahrheit ist, sowie die Essenz des Lebens selbst, wenn wir die gesamte Menschheit nicht ebenfalls in Begriffe fassen von dem was alles auf dieser Erde geliebt, gepflegt und geschützt werden muss. Obwohl dies wie eine vereinfachte Beobachtung klingen mag, die wir immer wieder wiederholen, braucht es in der Tat eine Loslösung, um sich innerhalb des Individuums auszudrücken, wenn man die tiefere spirituelle Bedeutung und Wichtigkeit des Gemeinguts wahrnehmen will. Es bedarf einer Loslösung nicht nur von unseren individualistischen Plänen und materialistischen Wünschen, sondern Loslösung auch von unseren Glaubenssätzen, Ideologien und der sozialen Konditionierung, um so zu erkennen, wie die Aufteilung der Ressourcen der Welt die einzige Lösung für die Erhaltung des planetaren Gemeinguts in all seinen Formen ist. Es gibt eine signifikante und tiefgreifende Ähnlichkeit zwischen dem Gemeingut und dem Prinzip des Teilens, wie wir schon am Anfang sagten, und doch ist die Erkenntnis dieser Fakten nicht in irgendeinem 'Ismus' enthalten. So ist es notwendig, die Existenz des Gemeinguts aus zwei verschiedenen, jedoch paradoxen, Blickwinkeln zu betrachten: erstens als eine zeitgenössische Idee, die wir in der Außenwelt fördern und verteidigen müssen, und zweitens, als eine ewige geistige Wahrheit, die nicht ohne eine völlige Distanz zu Ideologien und Ismen per se verstanden werden kann.
In gewissem Maße ist es verständlich, dass die Teilnehmer der Gemeingut-Bewegung oft ihre Ideen zu einem Ismus formen, da unsere Gesellschaften voller Stress und ideologischer Spaltung sind. Aber wenn wir das Gemeingut zu einem Ismus machen, werden wir selbst Teil dieser Anspannung und Spaltung, in dem wir unsere eigenen Ideen des ideologischen Denkens inmitten des endemischen Konflikts und der Verwirrung unserer Zeit erschaffen. Wenn wir in einer Gesellschaft leben, die überwiegend auf dem Streben nach Profit basiert, dann schafft jede Idee, die diesen dominanten Trend ablehnt, einen weiteren Krieg auf psychologischer Ebene. Und doch entsprang die geistige Bedeutung des Gemeinguts nie einer Idee; sondern der Liebe. Lasst uns über unsere ursprüngliche Definition der Gemeingüter in diesem Licht nachdenken, die wir als liebevolles Bewusstsein beschrieben haben, in dem das Besondere dem Ganzen innewohnt und umgekehrt. Eine Welt, ohne vorherrschendes Bewusstsein für das innere Selbst, das auf dem Verständnis der Seele und ihres Zweckes beruht, kann dem gesellschaftspolitischen Strudel der Ismen nicht entfliehen. Die Seele des Menschen existiert nachweislich mit einem Zweck, der im Wesentlichen der Menschheit und dem Plan der spirituellen Evolution dient; also schafft sie ein Spiegelbild von sich selbst auf der physischen Ebene, die wir trauriger weise als den ganzen Menschen verkennen. Infolgedessen ist unsere Persönlichkeit überall in ihrer grundlegenden spirituellen Verantwortlichkeit behindert, aufgrund der Tendenz der Menschheit auf diesem Planeten, sich selbst und die Erde zu verbrauchen, anstatt die materialistischen Ansätze aufzugeben und selbstlos anderen zu dienen.
Diese vorausgegangenen Beobachtungen könnten als das ABC der zeitlosen Weisheitslehren betrachtet werden [13], eine Einsicht, die für die breitere Bevölkerung wesentlich ist, wenn sich das Gemeingut im Einklang mit der höchsten spirituellen Vision manifestieren soll. Die Menschheit als Ganzes hat nur ein Ziel, und dieses Ziel ist die spirituelle Evolution. Die Gemeingüter können so als ein nützliches Werkzeug für die Förderung der geistigen und psychologischen Entwicklung der Menschheit angesehen werden und bilden einen wesentlichen Teil einer neuen Erziehung, die in vielen unvorhersehbaren Formen in den kommenden Jahren eingeführt werden kann. Doch diese neue Erziehung kann erst mit der Schaffung von Vertrauen und einer umfassenden Lebensfreude beginnen, und zwar durch die Umverteilung der wesentlichen Ressourcen und der universellen Verwirklichung von Artikel 25, in Übereinstimmung mit unserer oben genannten Prognose. In der Zwischenzeit, wenn wir das Gemeingut personifizieren könnten, würde es vor Schmerzen und Leid nicht in der Lage sein zu sprechen, um seine Existenz zu behaupten. Und so wird es sich stetig verschlechtern, wenn die Menschheit nicht erkennt, dass sie das Äußere nicht ohne das Innere und die Gestalt nicht ohne Substanz aufrechterhalten kann, die letztlich eine neue Erziehung verlangt. Das wird der gesamten Welt zu verstehen geben, was das Gemeingut tatsächlich in Bezug auf spirituelle Wahrnehmung und Bewusstsein bedeutet.
Eine am Gemeingut orientierte Erziehung
Eine neue Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen, die die Gemeingüter schützt, bedarf daher viel mehr als das Stoppen multinationaler Konzerne vor der Plünderung der Erde durch ihre gewinnorientierten Absichten; es geht auch um Bildung und Bewusstsein im weitesten Sinne, die den evolutionären Fortschritt der Menschheit in Richtung Spiritualität, Kreativität, Harmonie und richtige Beziehung wahren kann. Wir haben beobachtet, wie das Gemeingut ursprünglich aus dem Bewusstsein im menschlichen Geist geboren wurde, und zu einem gewissen Grad im menschlichen Bewusstsein unterschiedlicher Kulturen schon immer existierte und sich allmählich ausbreitete, als die Welt einheitlicher und integrierter wurde. Eigeninteresse und Profit sind jedoch die leitenden Prinzipien des modernen Lebens in den ökonomischen und politischen Bereichen geblieben, und daher hat der Verlauf des menschlichen Fortschritts eine zunehmend gefährliche Wendung zum Schlechten gemacht.
Aber warum befinden wir uns heute in dieser Lage? Ist der Grund nicht unsere falsche Erziehung, wie wir sie in unseren Schulen und der Konditionierung junger Menschen sehen, die auch unsere eigene Erziehung und die unserer jüngsten Vorfahren über viele Generationen war? Wir mögen für Geisteswissenschaften, Kunst und andere Wissenschaften eine richtige Grundausbildung haben, aber wo ist der fehlende Teil, der die Qualität unserer inneren Einstellung und Motivation bestimmt – nämlich die Liebe zueinander und der Welt um uns? Wir haben beobachtet, wie die Jugend in erster Linie dazu angetrieben wird, äußere Anerkennung und Erfolg zu suchen, vor allem in den fortschrittlichsten kapitalistischen Gesellschaften, die den Erfolg mit dem Streben nach Reichtum und sozialer Position gleichgesetzt haben, so dass ein Individuum dazu konditioniert wird in den Augen von anderen ein 'Jemand' zu sein. Und doch sind diese zugrundeliegenden Motive in erster Linie die Faktoren, die die Anerkennung des äußeren Gemeinguts behindern. Oft führen sie zu einem Mangel an Bewusstsein und Unwissenheit gegenüber der Tatsache, dass das Gemeingut überhaupt existiert, ungeachtet unserer weit verbreiteten Gleichgültigkeit gegenüber seiner Bewahrung.
Deshalb ist es unerlässlich, dass die ganzheitliche Bedeutung des Gemeinguts in jeder Schule und in jedem Land, in den Lehrplan eingeführt und dringend umgesetzt wird. Auf diese Weise können die mit dem 'Paradigma der Kommerzialisierung' verbundenen Probleme in vieler Hinsicht bekämpft werden. Denn die richtige Erziehung, die geistig motiviert ist, ist das Gegenmittel zu individualistischen Werten, die unsere gewinnorientierten und wettbewerbsfähigen Gesellschaften in den letzten Jahrzehnten bestimmt haben. [14] Ein ganzheitliches Verständnis der Gemeingüter ist ein wesentlicher Bestandteil einer solchen neuen Erziehung, und sie kann bei Kindern im frühsten Alter gepflegt werden, wenn man bedenkt, dass ein angeborenes Bewusstsein des Gemeinguts ein natürlicher Teil der frühen psychologischen Entwicklung eines Kindes ist. [15] Man kann unmöglich voraussagen, welche Form diese neue Erziehung schließlich annehmen wird und wie sie aufgebaut sein wird. Aber wir können voraussehen, dass wir generell ein zusätzliches Fach im Lehrplan der Schulen brauchen, und zwar von dem Moment an, wo das Kind mit der Schule beginnt. Eine Erziehung, die auf der besonderen Beziehung basiert, die jeder junge Mensch instinktiv mit dem äußeren Gemeingut hat, bezogen auf Gesellschaft und Natur. Somit erfordert unsere Beziehung zu anderen Menschen und Kulturen auf der ganzen Welt eine umfassende Sichtweise, mit einer gewissen Ehrfurcht, die auf gutem Willen und 'einem liebevollen Bewusstsein vom Besonderen zum Ganzen' beruht, wie bereits zuvor definiert. Dies benötigt ebenfalls eine grundlegende Schulung des Menschen und seiner innewohnenden Neigung zu Gutwilligkeit und Kooperation, die tatsächlich in vielen Bereichen der wissenschaftlichen und akademischen Untersuchung stetig deutlicher wird. Einführungsstudien mögen erforderlich sein, um die Tatsache, dass die Menschheit eine voneinander abhängige Körperschaft ist, zu beweisen, sowohl in geistiger als auch in objektiver Hinsicht, mit immensen Implikationen für die Verwaltung unserer wirtschaftlichen und politischen Angelegenheiten, durch eine wieder bevollmächtigte Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Alle diese Themen können im konventionellen Sinne studiert und in unkomplizierte Lektionen umgewandelt werden. Ebenfalls müssen wir die Notwendigkeit einer Erziehung über das innere Gemeingut in unseren Schulen in Erwägung ziehen, die eine Pädagogik erfordert, die weit über das Studium von Tatsachen und Phänomenen hinausgeht, hin zum inneren Selbst eines Kindes oder Erwachsenen. In dieser Hinsicht kann man viel von der pädagogischen Philosophie von Rudolf Steiner, Maria Montessori und sogar vielen traditionellen buddhistischen Methoden der Erziehung von Kindern in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung lernen. Dennoch müssen wir in unserer Voraussicht noch einen Schritt weitergehen und uns vorstellen, dass die Lehren der zeitlosen Weisheit als Teil des Lehrplans in jeder Schule, religiös oder weltlich, in verschiedenen Weltregionen eingeführt werden. Im Laufe der Zeit werden wir die Notwendigkeit eines völlig neuen Bildungsansatzes erkennen, der schließlich das Individuum zum Bewusstsein der Existenz der Seele führen kann. Ein solches Bewusstsein beruht notwendigerweise auf der praktischen Kenntnis des Mechanismus und Zweckes der Seele. Es kann auch innerlich oder subjektiv als die Realität erlebt werden, dass der Mensch selbst LEBEN ist, was bedeutet, dass alles, was der Einzelne erlebt, Teil des einen Lebens ist, untrennbar miteinander verbunden. Meditation zu praktizieren ist daher von zentraler Bedeutung für jede Erziehung, die das Erlebnis des inneren Gemeinguts, neben der Ausübung von Rechtschaffenheit und rechten menschlichen Beziehungen, innerhalb des Gesetzes von Ursache und Wirkung, zu enthüllen sucht.
An dieser Stelle sollte klar sein, dass die neue Art zukünftiger Lernmethoden völlig anders als unsere gegenwärtigen Bildungsmethoden sein wird, bei denen selbst der privilegierte Schüler einer Eliteuniversität oft (wenn auch indirekt) dazu erzogen wird anderen und der Erde Schaden zuzufügen. Das können wir für uns selbst wahrnehmen, denn das Streben nach Reichtum und Erfolg in unseren dysfunktionalen Gesellschaften ist die Grundlage aller Wirkungen, die aus einer spaltenden, ausbeuterischen und nicht nachhaltigen Weltwirtschaft entstehen.[16]Der tiefere Grund, weshalb die angeblich am meisten "gebildeten" Individuen in der Gesellschaft für die Aufrechterhaltung des Status quo verantwortlich sind, kann dieser selben, nicht anerkannten Tatsache, zugeschrieben werden: dass das Studium und die Kultivierung des inneren Gemeinguts in unserem allgemeinen Bildungswesen noch nicht vorhanden ist.
Wenn wir den Wahrheitsgehalt dieser Aussage erkennen, sehen wir die Notwendigkeit, eine korrekte Art der Meditation in den Schulen einzuführen und zu verwirklichen, denn es ist die Dysfunktion der äußeren Gesellschaft, die diese Dysfunktion im Inneren des Durchschnittsmenschen zur Folge hat. Zu einem gewissen Grad soweit, dass viele von uns nicht täglich in stiller Einsamkeit für sich sitzen können, friedlich vertieft in stillschweigender Gemeinschaft mit der göttlichen Quelle, von der wir ein Teil sind. Das Äußere hat sozusagen das Innere übernommen, und wir reproduzieren innerlich dieses Chaos und den Konflikt, der die menschlichen Beziehungen auf jeder Ebene charakterisiert – innerhalb unserer eigenen Familie und Gemeinschaft, sowie zwischen den Völkern und Regierungen der Welt. Das verdeutlicht die Schwierigkeit der meisten Menschen sich von der Bewegung unkontrollierter Denkprozesse zu lösen, also die wahre Natur der eigenen Identität durch stille Reflexion über das 'Ich', das hinter allen Gedanken liegt, zu verstehen. Diese ständigen Ablenkungen, die Beschäftigung und die Ängste des modernen Lebens, bedeuten, dass relativ wenige Menschen sich der täglichen Meditation widmen. Die meisten Menschen verbringen ein ganzes Leben, ohne auf das transformative Bewusstsein des inneren Selbst zu achten – somit leben die meisten von uns ohne inneren Frieden – bis eines Tages kaum ein 'Inneres' mehr existiert. Was könnte also wichtiger sein, als die Einführung der Meditation an unseren Schulen, und zwar ab einem frühen Alter, so dass den Kindern die grundlegenden Werkzeuge gegeben werden können, die sie benötigen, um das Innere vor dem Äußeren zu schützen, wenn wir das so formulieren können. Somit lernt das Kind in seinem Heranreifen zum Erwachsenen, den Unterschied zwischen Sein und Werden zu verstehen.
Lassen Sie uns noch einmal betonen, dass die Weiterentwicklung einer neuen Erziehung wahrscheinlich ein sehr allmählicher Prozess sein wird und nie schneller werden kann, bis das Prinzip des Teilens als Grundlage der globalen Wirtschaftstätigkeit fest etabliert ist. Nach unserer Einschätzung wird es unmöglich sein, ein liebevolles Bewusstsein für das Gemeingut in einer universellen Dimension herbeizuführen, solange das Gegenteil von wirtschaftlichem Teilen in der globalen Politik und Geopolitik vorherrscht. Der Menschheit ist es weitgehend gelungen die Gemeingüter zu spalten, zu monopolisieren und davon zu profitieren – was immer sie in die Hände bekommt, vor allem Land und die Früchte, die es trägt. Obwohl wir noch eine neue Technologie erfinden müssen, die die gesamte Atmosphäre abbilden und jedem Kubikmeter einen Preis an der Börse verleihen kann, ist es sicher, dass multinationale Konzerne damit wetteifern würden, wenn sie die Gelegenheit hätten. Also, welche Möglichkeit haben wir, eine spirituelle Erziehung zu verbreiten, die den höchsten Sinn des Gemeinguts vermittelt, bevor die Menschheit endlich ihr fehlerhaftes Verhalten ändert und die Notwendigkeit zu teilen akzeptiert? In dem Moment, wo Nationen eine wahre Zusammenarbeit durch wirtschaftliches Teilen an den Tag legen, in dem Moment, wo die Welt den Hungertod beendet und die wirkliche Bedeutung des Friedens zu verwirklichen beginnt – ist der Augenblick gekommen, wo sich das Gemeingut auf natürliche Weise manifestieren und gedeihen wird. Das wiederum spiegelt sich in einer neuen Art von Bildung wider und schafft ein Bewusstsein, dass die Menschheit Eins ist.
Wir können nur das erweiterte Bewusstsein andeuten, das später entstehen wird, wenn wir Afrika oder Asien nicht mehr als minderwertige Kontinente im Vergleich zu Westeuropa sehen, sondern stattdessen als 'unser' Afrika, 'unser' Asien und 'unser' Europa, und das jedem das Recht zubilligt es zu besuchen und als gemeinsame Heimat zu betrachten. Es ist wichtig zu versuchen, sich die innere Wandlung im menschlichen Bewusstsein vorzustellen, die hier angedeutet wird, denn selbst die Notwendigkeit, einen Reisepass zu haben, verneint ein liebevolles Verständnis und Bewusstsein in unserer Wahrnehmung, was Gemeingut wirklich bedeutet. Fügen Sie diesem Bewusstsein das Wissen über die Existenz der Seele hinzu und die Tatsache, dass jede Nation eine Seele und einen sich entfaltenden spirituellen Zweck in Übereinstimmung mit ihrem jeweiligen Schicksal hat. Somit ist die Schlussfolgerung, dass die Bürger unterschiedlicher Kulturen ihre Traditionen und Sitten respektieren, während sie die bedeutende Rolle des Teilens und den Schutz des Gemeinguts unserer natürlichen Umwelt wahrnehmen. Erst dann können wir uns das Lehrfach des inneren Gemeingutes als Teil eines Lehrplans in allen Ländern vorstellen, wo jedes Kind eine innere Stille erreicht und Rechtschaffenheit durch innere Gelassenheit entwickeln kann, und mit Selbsterkenntnis, geistiger Intelligenz und Weisheit heranreift, in einer bisher nicht gekannten Art.
In der Zwischenzeit hinterlassen uns diese hoffnungsvollen Aussichten in einem scheinbaren Dilemma. Denn während es richtig ist, zu behaupten, dass das Gemeingut in den Schulen dringendst studiert werden sollte, haben wir auch unsere Grundprämisse aus mehreren Blickwinkeln ausführlich begründet: es ist der Menschheit nicht möglich das Gemeingut in seinen höchsten spirituellen Aspekten zu verstehen, ohne das Prinzip des Teilens im Weltgeschehen fest zu verankern. Es kann in unserer heutigen Zeit vernünftiger und realistischer sein, wenn informierte Lehrer sich darauf konzentrieren, ihre Schüler auf die Notwendigkeit des Teilens für unser planetares Überleben aufmerksam zu machen; indem sie die Jugend dazu ermutigt, die Bedeutung des Teilens und die Zusammenarbeit als Lösung für unsere kollektiven Probleme zu erkennen. Es ist möglich, die Vorstellungskraft eines Jugendlichen so zu fördern, dass er alles um sich selbst herum als Gemeingut erkennt (bewusst oder unbewusst) und sich daran erinnert, dass die wesentliche Bedeutung des Teilens aus holistischer Sicht, Rechtschaffenheit, Liebe und Bewusstsein für das Ganze darstellt. Wenn alle Menschen aller Altersstufen, an dieser großen Zivilisationsdiskussion in unseren Klassenräumen, Arbeitsplätzen, Häusern und Gemeinden teilnehmen, dann werden wir sehen, wie unsere Erziehungsformen ein neues Bewusstsein schaffen, was Teilen für die Menschheit in einem neuen Zeitalter bedeutet. So kehrt unsere Argumentation unvermeidlich wieder an diese Stelle zurück, da sie unsere einzige Hoffnung darstellt, den Verlauf des menschlichen Fortschritts in eine neue Spur zu bringen: das heißt, unsere Vision von Millionen von Menschen, die auf Artikel 25 durch unaufhörliche Proteste aufmerksam machen und gemeinsam die Vereinten Nationen dazu aufrufen, die Ressourcen der Welt zu teilen.
Untersuchung des Inneren Gemeingutes
An dieser Stelle unserer Untersuchung ist der Leser vielleicht davon überzeugt, dass das Gemeingut ein äußerst umfangreiches und vielseitiges Thema ist, das alle Aspekte des Lebens umfasst, und vor allem sollte die innere oder spirituelle Seite dieser Studie, unsere Aufmerksamkeit ganz besonders fesseln. Wir begannen unsere Ermittlungen, indem wir das Gemeingut als einen gottgegebenen oder spirituellen Lehrmeister beschreiben, der das Wohl des Ganzen aufrechterhält. Wir wollen jetzt genauer untersuchen, wie diese andere Art der Erziehung durch eine Bewusstseinszunahme und Selbsterkenntnis entstehen kann. Wir können nicht wahrnehmen, was mit dem inneren Gemeingut gemeint ist, ohne uns zu bemühen, uns selbst und unsere Beziehung zur restlichen Welt zu beleuchten. Aus der Sicht des 'Ich' oder des inneren Selbst, das unsere wahre Identität repräsentiert, können wir nur so weit gehen, dass wir die höhere Natur des Gemeingutes durch das Studium der Umwelt und Gesellschaft erforschen. Aber wenn wir tief in die innere Welt unseres eigenen Seins eintauchen, können wir tatsächlich beginnen, das ewige Gemeingut der Menschheit, das innerhalb der geistigen Evolution des Bewusstseins existiert, wahrzunehmen und zu erkennen.
So ist es uns möglich, die Wahrheit unserer Vermutung individuell zu erleben, indem das Gemeingut eine göttliche Vorstellung ist, die den Einzelnen der Weisheit nahezubringen vermag. Sogar der Akt der Reflexion über das Gemeingut ist in dieser Hinsicht ein Ausdruck der Weisheit, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Als Beispiel der Astronaut, der über die Schönheit der Erde aus dem Weltraum nachdenkt und dann die dringende Notwendigkeit erkennt, unseren zerbrechlichen Planeten vor der Zerstörung zu retten, die durch die rücksichtslose Arroganz des Menschen verursacht wird, mit seinem deutlich erkennbaren Separatismus. Diese ganzheitliche Wahrnehmung unserer herrlichen Welt ist eine Anerkennung des äußeren Gemeingutes, aber das erhebende Mitempfinden, das es im Individuum hervorrufen wird, bedeutet die Erkenntnis des inneren Gemeinguts der Menschheit als Ganzes. Wenn wir sinnend in Stille nachts die Sterne betrachten, nehmen wir dabei sowohl das innere als auch das äußere Gemeingut wahr, wenn wir die Schöpfung erfassen und ihre tiefen Geheimnisse in uns fühlen können.
Auf diese Weise spiegelt sich die höchste Bedeutung des Gemeinguts innerlich wider, und das Erkennen hängt von dem Erwachen eines gewissen geistigen Bewusstseins ab, das in jedem Einzelnen verborgen ist. Dies betont die Notwendigkeit einer korrekt angewandten Meditation, die unser Bewusstsein für das innere Selbst erhöht, so dass ein Mensch die Wirklichkeit seiner eigenen Natur als Seele in Inkarnation erfahren kann. Wir könnten sagen, dass das innere Selbst das wichtigste Gemeingut ist, und der unendliche Prozess der spirituellen Evolution die Basis aller Gemeingüter ist, die existieren. In der friedlichen Einsamkeit Ihres inneren Selbst zu verweilen, ist ein Gemeingut, mit dem Sie geboren wurden, und es wird immer in Ihnen bestehen. Wenn wir ein neu geborenes Baby in unseren Armen halten, ist das vergleichbar mit der Bewegung der Energie der Liebe, die wir in der gesamten Schöpfung erblicken, besonders wenn man sich der Existenz der Seele und ihrer Absicht bewusst ist, wie uns das in den Lehren der Zeitlosen Weisheit vermittelt wird. Immerhin ist das, was wir sehen, nicht nur ein hilfloses Baby, das ganz von seiner Mutter abhängig ist, sondern ein Wesen, das in seiner entstehenden Individualität den Sinn und Zweck des Lebens in sich enthält. So kann man sagen, dass das Gemeingut ebenfalls widerspiegelt, wer wir geistig sind - göttliche und unsterbliche Wesen, die stetig nach Vollkommenheit streben und der Vereinigung mit dem ABSOLUTEN BEWUSSTSEIN, das allem Leben im Universum zugrunde liegt.
Also ist mein ursprüngliches Gemeingut nicht das Land und andere materielle Güter, die ich kollektiv im Laufe einer kurzen Lebenszeit teilen werde. Es ist das Gemeingut meiner Seele, das es mir ermöglicht, mich auf der physischen Ebene durch die Expansion des Bewusstseins innerhalb des einen Lebens, über unzählige Inkarnationen hinweg, zu entwickeln. Tatsächlich sind die bereits zuvor bestehenden Gemeingüter und die geistige Evolution der Menschheit fast ein und dasselbe, und im gegenwärtigen Stadium der menschlichen Abwärtsentwicklung, ist das Verständnis dieser Wahrheit niemals kritischer und bedeutsamer geworden. Wir könnten sogar sagen, dass die wahre ’Tragödie des Gemeinguts’ nicht materiell, sondern eher geistig in ihrer Natur ist, denn es geht um die tieferen Gründe, weshalb die Intelligenz des Menschen durch seine Anbetung des goldenen Kalbes verdorben wurde, mit einem solchen Mangel an liebevoller Beachtung gegenüber anderen Menschen und der Erde. Was hinter den äußeren Dimensionen der Transformation unserer Welt liegt, wie in dem oben dargestellten Diagramm, sollte daher nochmals betont und zur Kenntnis genommen werden. Nach Berücksichtigung der vielen psychologischen und geistigen Faktoren, die wir angesprochen haben, geht es schlussendlich um nicht weniger als um die Wissenschaft der Seele. Daher kann die innere Seite des Gemeinguts ebenfalls mit der Kunst der Selbstverwirklichung gleichgesetzt werden, wie sie ganz einfach als die Ausdehnung des Bewusstseins innerhalb eines Individuums verstanden werden kann. Das setzt sich durch endlose Phasen der spirituellen Evolution fort und erreicht Stufen, die für den menschlichen Geist im 21.Jahrhundert noch unvorstellbar sind.
Wenn wir es vom Standpunkt der Gruppe aus sehen, ist das innere Gemeingut auch mit der Schönheit und Kreativität des Bewusstseins einer Nation verbunden, aus der das Verständnis ihrer Bedeutung als die 'Seelenvibration' bezeichnet werden kann, die Qualität und Charakter jeder Nation bestimmen. So bezieht sich der Ausdruck des Gemeinguts als geistige Wirklichkeit nicht nur auf den Einzelnen und die Schönheit seiner Existenz als eine Seele, sondern es ist auch ein Ausdruck der Seele jeder Nation und ihres Schicksals, wie sie durch die allmähliche Ausarbeitung der richtigen Beziehung zwischen allen Völkern der Welt offenbart wird. Das zunehmende spirituelle Bewusstsein und die Rechtschaffenheit sind unweigerlich das Ergebnis dieses evolutionären Prozesses in der breiten Bevölkerung und unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung der Sitten und Gebräuche verschiedener Länder. Denn in jenen verschiedenen kulturellen Normen und charakteristischen nationalen Eigenarten, wie veraltet oder obstruktiv sie auch aufgrund der sozialen Konditionierung sind – liegen die Schwingungen der spirituellen Evolution. Diese alten gewohnten Lebensweisen erzeugen als Nebenwirkung, eine Verlangsamung der Geschwindigkeit, mit der sich eine Nation auf unserem Planeten weiterentwickelt. Dennoch müssen die vergangenen Traditionen und ihre Langsamkeit respektiert werden, denn es ist das Gesetz des freien Willens, das es ermöglicht, dass sich das Schicksal jedes Einzelnen und jeder Nation in seinem eigenen Tempo und auf seine eigene Art und Weise entfaltet.
Es sollte nun klar sein, dass das Gemeingut aus esoterischer Sicht viele verschiedene Bedeutungen hat, die auf dem unfehlbaren Faktor des spirituellen Bewusstseins beruht. Wir haben beobachtet, dass die Bedeutung des inneren Gemeingutes in unserem Bewusstsein mit der Existenz der Seele und ihrem Zweck verwurzelt ist, das die Notwendigkeit einer neuen Erziehung und die Studien über die Lehren der zeitlosen Weisheit beinhaltet, mit dem Schwerpunkt auf der Einheit der Menschheit. Gehen wir nochmals auf unsere Behauptung zurück, dass das Gemeingut im Bewusstsein des Menschen sehr, sehr weit zurückgeht, und es aus einem beginnenden Bewusstsein des einen Lebens entstand, einer spirituellen Vision der Evolution und vor allem Mitgefühl für alles was ist. Das Gesetz des Mitgefühls ist also das Grundgesetz, dass das spirituelle Gemeingut der Menschheit regiert, obwohl es, wie wir früher angedeutet haben, ein Gesetz ist, das weitaus mehr bedeutet, als einem Menschen beizubringen er soll mitfühlend sein. In der Tat, wenn es durch Intuition wahrgenommen wird, kann ein Verständnis von Mitgefühl nicht ohne spirituelle Intelligenz entstehen, das heißt, die Intelligenz des Wissens, wer Sie als eine sich entwickelnde Seele sind und wie sich das einfach durch den liebenden Dienst, Rechtschaffenheit und richtige menschliche Beziehung ausdrückt. Die Unterstützer des Gemeingutes sagen uns, dass wir eine richtige Beziehung zur Natur haben sollten, aber nach unserer Untersuchung ist dies unmöglich zu erreichen, wenn wir nicht zuerst eine richtige Beziehung zu uns selbst und zueinander haben, und das spiegelt sich automatisch in der richtigen Beziehung zur natürlichen Umwelt wieder.
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Hoffentlich reicht diese allgemeine Einführung in die Bedeutung des inneren Gemeinguts aus, um uns wenigstens von einer definitiven Schlussfolgerung zu überzeugen: dass wir niemals eine nachhaltige Zukunft verwirklichen können, wenn wir uns nur auf die 'äußeren' systemischen Probleme und politischen Lösungen konzentrieren. Das sind vor allem intellektuelle Aktivitäten, die nicht an die Masse appellieren, keine einvernehmliche Gültigkeit und keinen bleibenden Wert in Bezug auf spirituelles Bewusstsein und richtige Beziehungen haben. Wenn wir die harte Wahrheit dieser Einsicht für uns selbst erfassen, dann wird eine persönliche Frage in unserem Denken entstehen: Wie können wir, die gewöhnlichen Menschen der Welt, überhaupt beginnen das notwendige Bewusstsein für ein inneres Gemeingut zu entwickeln, das uns schließlich zur Selbstverwirklichung führt? Es mag leicht sein, die Bedeutung des äußeren Gemeinguts intellektuell zu verstehen, aber es ist eine andere Sache, das Gemeingut, das in der ewigen Bewegung des 'Hier und Jetzt' existiert, wahrzunehmen, was die Kunst der 'inneren Selbstschulung' erfordert, wie oben beschrieben. Diese Beobachtung ist im Wesentlichen der Kern unserer Diskussion, denn es ist im Prozess der Selbsterkennung, wo das Bewusstsein des inneren Gemeinguts im Herzen und Geist zu blühen beginnt, ob bewusst oder unbewusst erkannt und geäußert.
Bis jetzt sind relativ wenige Menschen geneigt, diese tiefe spirituelle Erkenntnis des Gemeinguts ernsthaft zu untersuchen. Es ist das gleiche Gemeingut, um das die Indianer kämpften und wofür sie starben, und das gleiche Gemeingut, das die großen religiösen Gründer und Meister der Weisheit in ihren Lehren seit Jahrtausenden verkündet haben - wenn man zwischen den Zeilen lesen kann. Einer der größten Exponenten des inneren Gemeinguts in der modernen Zeit war Jiddu Krishnamurti, obwohl seine Lehren von seinen Anhängern noch weitgehend verkannt sind. Denn ohne die Erkenntnis unseres inneren Selbst, durch das liebevolle Bewusstsein und die Wahrnehmung von was wirklich ist, wie es Krishnamurti in seinen öffentlichen Gesprächen immer wieder zum Ausdruck brachte, ist alle Philosophie, Theorie, Politik und menschlicher Aktivismus vergeblich und bedeutungslos. Von Generation zu Generation werden wir uns in diesem Kreis weiterdrehen, ohne eine dauerhafte Lösung für unser uraltes Problem zu finden, wie wir auf dieser Erde in Harmonie und Frieden leben können.
Daher ist die eigentliche Frage nicht, wie man die neuen ökonomischen und gesellschaftlichen Vereinbarungen herbeiführt, die die äußeren Gemeingüter aufrechterhalten können; vielmehr ist die Frage, wie wir die innere Wahrnehmung des ewig existierenden Gemeinguts entwickeln können, und dafür müssen wir Selbsterkenntnis üben. Das Gemeingut lediglich in der Welt außerhalb von uns zu definieren, ohne unser Verständnis mit der geistigen Entwicklung der Menschheit zu verbinden, lädt uns nur dazu ein, Verantwortung zu übernehmen; wie beispielsweise für die Natur und dazu, eine gleichberechtigte, fürsorgliche Gesellschaft zu schaffen. Aber um die innere Seite der Gemeingüter zu erfassen, benötigen wir die Vision einer einfachen und spirituellen Lebensweise, wie sie durch den kollektiven Ausdruck tätiger Liebe und Mitgefühl verwirklicht wird. Und wenn genügend Menschen in der Lage sind, die innere und äußere Wahrnehmung des Gemeinguts umzusetzen, dann wird etwas ganz anderes in ihren Köpfen stattfinden: ein universelles Erwachen der Zusammengehörigkeit, das durch die Verschmelzung von drei wesentlichen Eigenschaften, wie des Herzens, des gesunden Menschenverstandes und der Vernunft, zum Ausdruck gebracht wird.
Also lassen Sie uns nochmals zu unserer Postulierung in Bezug auf das Gemeingut zurückgehen, und zwar, dass es grundsätzlich ein Problem der bewussten Wahrnehmung ist; also ist es viel schwieriger unsere Wahrnehmung durch das Denken alleine zu erweitern, im Vergleich zu den Attributen des Herzens. In jedem Fall können schwerwiegende Fehler gemacht werden, wenn allein der Verstand darauf angewiesen ist, unser Denken und Handeln zu lenken, besonders wenn das betreffende Individuum ein Land oder eine große Organisation leitet. Der Geist kann leicht von seinen guten Absichten durch die verborgenen Motive der Habgier, Macht, Eitelkeit und so weiter, abgelenkt und eingenommen werden. Das Ergebnis ist unweigerlich Schaden und Spaltung, und wir haben genügend Beispiele um das zu beweisen. Wenn man sich also allein auf den Verstand bezieht, kann man das Verständnis für Verantwortung wecken, aber wenn der Verstand mit den Attributen des Herzens verschmolzen ist, dann entsteht dadurch ein Bewusstsein, das für den gesunden Menschenverstand einsteht und insbesondere Wohlwollen und Einheit fördert.
Selbst zu einer Person zu sagen: „Ich will dir nicht schaden, lass uns den Konflikt im Einvernehmen und durch einen Kompromiss beheben“, bedeutet, dass ich mich mit den Attributen von Herz und Verstand befasse. Indem wir dieses einfache alltägliche Verständnis einer ganzheitlichen Konzeption des Gemeinguts anwenden, ist es möglich, uns die transformativen Auswirkungen vorzustellen, die es auf menschliche Beziehungen haben kann, denn wenn das Herz miteinbezogen ist, dann gibt es keine Ideologie, keinen Schaden oder Teilung, sondern nur die Verschmelzung der Liebe mit Verantwortung und Vernunft. Allmählich werden wir zum Bewusstsein für das, was um uns herum ist, mit einer mehr mitfühlenden und reifen Haltung des Geistes geführt und das gibt uns die Möglichkeit, die Art von emotionaler und spiritueller Distanzierung zu demonstrieren, wie wir sie bereits beschrieben haben. Zusammengefasst, wird allein der Versuch, ein inneres Bewusstsein für das Gemeingut zu pflegen, stetig dazu führen, dass wir alle oben genannten Qualitäten in unseren Persönlichkeiten verwirklichen. Und so kann man korrekt sagen, dass die Wahrnehmung des Gemeinguts den Menschen nahe an die Weisheit bringt, da sie reflektiert, wer wir geistig sind.
Die folgenden Punkte fassen die wichtigsten Einsichten zusammen, die wir jetzt in Betracht gezogen haben, was dazu beitragen kann, weiter zu definieren, was das Gemeingut bedeutet und von der inneren Seite des Lebens erfordert. Wir können uns diese latenten menschlichen Attribute und Potenziale als die spirituelle Bedeutung des Gemeinguts aus der Perspektive der Seele vorstellen, oder als das, was geschieht, wenn die innere und äußere Wahrnehmung des Gemeinguts in unserem Bewusstsein verschmolzen ist. Die folgenden Punkte können, durch innere Reflexion, dem Leser weiterhelfen das Gemeingut wahrzunehmen:
• Schönheit per se. [17]
- Kreativität.[18]
- Verantwortung.[19]
- Reife.
- Friedfertigkeit[20]
- Liebevolle Aufmerksamkeit[21]
- Erneute Aufmerksamkeit (Respekt).
- Spirituelle Wahrnehmung dessen "was wirklich ist". [22]
- Bescheidenheit.[23]
- Weisheit.
- Gelassenheit.[24]
- Mitgefühl. [25]
- Spirituelle Intelligenz. [26]
- Vision durch die Kunst des Lebens. [27]
- Einheit durch Teilen.
- Richtige menschliche Beziehung.
Die Art und Weise der Wahrnehmung, die erforderlich ist, um das Gemeingut in diesen ganzheitlichen Begriffen zu sehen, mag zunächst merkwürdig oder ungewohnt erscheinen, denn nur wenige von uns wurden gelehrt, mit einem Bewusstsein der spirituellen Realität zu sehen, 'was wirklich ist'. Man könnte fast sagen, dass unsere Erziehung darauf beruht, dass man das Leben nicht so sieht wie es ist, was bedeutet, dass wir bereit sein müssen einen einsamen Weg zu gehen, wenn wir dieses Bewusstsein gegenwärtig für uns selbst kultivieren möchten. Der Mensch hat seit jeher viele Gesetze geschaffen, aber wir müssen hinter jene weltlichen Gesetze schauen und ihre geistige Vergänglichkeit erkennen, wenn wir die ewigen Gesetze des Lebens klar erkennen wollen.
Wenn wir beispielsweise darüber nachdenken, wie wir erzogen worden sind, die Musik nur in den Klängen zu hören, die von einem Musikinstrument ausgehen, ohne wahrzunehmen, wie Musik überall gesehen und gehört werden kann; zum Beispiel in der Form und Bewegung der Wolken, in der Art, wie Menschen reden und wie sie sich bewegen, in den Farben von Früchten und Gemüsen, die wir auf dem Markt sehen, im Licht das sich in der Natur und sogar in der Stille eines meditativen Geistes widerspiegelt. Warum sind wir nicht dazu erzogen worden, um mit unseren Ohren zu sehen und unseren Augen zu hören? Was bringt den Verstand des Menschen dazu, dass er alles was er anfasst spaltet und über alles herrschen muss?
Wenn es um Musik geht, haben wir dieses innere Gemeingut den Blinden überlassen, und doch sind wir es, die blind sind und die Musik im Wind nicht hören, wie er über die Felder zieht, oder in den Vögeln, die fliegen und singen, in der aufgehenden Sonne und in der abnehmenden Flut, sogar im Moment eines schweren Sturmes. Natürlich, wenn wir unser Herz und unseren Verstand der Musik öffnen, die uns umgibt, wird es keine Musik sein, die wir im herkömmlichen Sinne hören, sondern Noten einer anderen Art. Es ist Ihnen überlassen, all diese Töne, die Sie innerlich hören in eine Komposition zu verwandeln, was mit Praxis und Eingebung bald ein natürlicher Prozess wird. Wir könnten das handgefertigte Musikinstrument mit dem äußeren Gemeingut vergleichen, während das innere Gemeingut wie ein Baum gesehen und gehört werden sollte, oder wie die Struktur vieler Bauten, die uns umgeben. Haben Sie schon einmal einen Architekten sagen hören, dass ein Gebäude wie Musik vor seinen Augen ist, aufgrund seiner Schönheit und seines ästhetischen Designs und seiner Konstruktion? Das Wort 'wunderschön' hat sofort Bedeutung, wenn die Musik der Alltagswelt in den Augen einer Person lebendig ist. Beobachten Sie, wie eine Person, wenn sie innerlich inspirierende Musik hört, dazu neigt, aus dem Fenster zu schauen, in den endlosen blauen Himmel, in die pulsierend schöne Natur und alles was in ihr gedeiht.
Unser Musikverständnis ist immer noch so, dass vermutlich selbst Studenten an der Musikhochschule umherlaufen, ohne die allgegenwärtige Symphonie ihrer Umgebung wahrzunehmen. Der menschliche Verstand hat die Tendenz, sich ein Bild zu machen von dem was er sieht, doch das Benennen und sich etwas vorstellen hindert uns daran, das 'was wirklich ist' zu hören, in dem wir vollkommen gegenwärtig sind und 'im Jetzt' geistig still werden. Somit sehen wir durch Bilder, und grenzen uns von allem ab, was wir sehen, ohne zu sehen, wie es Noten in den Formen von Gebäuden gibt, und verschiedene Töne in den Schattierungen der verschiedenen Farben. Wussten Sie, wenn man eine Taste auf dem Klavier anschlägt, das eine bestimmte Farbe erzeugt, die Sie sehen, wenn Sie Ohren haben sie zu sehen? Oder wenn Sie eine Farbe auf die Leinwand auftragen, es einen bestimmten Ton erzeugt, den Sie mit Ihren Augen hören können? Denn alles lebt, erzeugt einen Klang und eine Farbe, die ein integraler Bestandteil der Schönheit in unserer spirituellen Evolution sind. Es ist sogar möglich in der inneren Stille bei genauem Zuhören einen Ton wahrzunehmen, den Klang des OM, der überall auf der Erde widerhallt. Wir sind alle von diesem Klang umgeben, der jeden von uns von Anbeginn und darüber hinaus begleitet - über uns, unter uns, um uns herum und in uns, in jedem Augenblick. Können Sie ihn hören?
Viele Töne können durch ihre Vibrationen auch heilen, obwohl die Klänge, die heute von der Menschheit produziert werden, chaotisch sind, was sich in dem ungeheuren Lärm widerspiegelt, der von der frenetischen Aktivität der modernen Gesellschaft ausgeht. Beobachten Sie selbst, wie weitverbreitet die Verwirrung in unserem Bewusstsein ist, infolge der vielen Krisen, die die Menschheit gegenwärtig durchmacht, ob sozial, wirtschaftlich, spirituell oder anderer Art. Infolgedessen vibriert dieser universelle 'Ton', der die Menschlichkeit und die Natur als Ganzes repräsentiert - was der Note F auf einer musikalischen Skala entspricht, oder Fa in einem fixed-do Solfège – auf eine sehr dissonante Weise und spiegelt so die Verwirrung und das Leiden auf unserem Planeten wider. Allein die Existenz der globalen Armut strahlt einen Ton aus, wenn wir es nur glauben könnten, und diese Note ist G-Moll, denn das ist der Klang, der vom menschlichen Herz hervorgebracht wird, wenn es den Schmerz und das Drama unseres traurigen Lebens fühlt. Sogar die Tatsache, dass Millionen Menschen an Hunger sterben, hört man als einen bestimmten Ton, der dem D-Moll entspricht. Alle diese dissonanten Klänge spiegeln die kulminierenden Krisen unserer Zeit wider, ebenso wie die Tatsache, dass die alten Wege der Menschheit zu Ende gehen. Unsere Wirtschaft ist in einer Krise, unsere Politik ist in einer Krise, unsere Lebensweise ist in einer Krise, selbst die 'Ismen', in denen wir leben und uns bewegen, sind in einem Zustand der existenziellen Krise, daher die Verwirrung, bis wir endlich die Notwendigkeit akzeptieren, dass wir uns von der Vergangenheit lösen müssen. Die Zeit für eine große Bewusstseinserweiterung ist gekommen, damit die Menschheit ihren Vibrationston ändern kann, bis eine harmonischere Note aus diesen alten Schmerzen und Verwirrungen hervorgeht und eine strahlende neue Zivilisation endlich geboren wird.
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Lassen Sie uns ein weiteres Beispiel anführen, wie die Gemeingüter in ihrer Bedeutung weitaus relevanter sind als die meisten Menschen annehmen, weil sie sich in der Realität von Zeit und Raum widerspiegelt, und alles was geschaffen wurde in sich enthält. Raum ist der unendliche und ewige Träger der Planetengemeinschaften, denn ohne ihn gäbe es offensichtlich keinen Inhalt für das, was wir um uns herum sehen - keine Wolken in der Atmosphäre, keine Fauna in den Wäldern, keinen Verkehr und Wolkenkratzer in Stadtlandschaften. Und doch sind wir nicht erzogen worden, den Raum oder die Bedeutung dieser großen Entität zu betrachten, in der wir uns körperlich bewegen und von der wir abhängen. Tatsächlich ist Raum ein lebendiges Wesen mit seiner eigenen richtungsweisenden Intelligenz. Und innerhalb dieses nicht quantifizierbaren Wesens, das wir Raum nennen, gibt es viele andere Welten, die sich zu einer unendlichen Vollkommenheit entwickeln, aber dennoch dem bloßen Auge nicht sichtbar sind, wie Gas oder CO2, das auch Raum braucht, um sich zu bewegen und zu existieren. Zwischen Augen und Magen ist Raum; Raum gibt uns Struktur. Wir bewegen uns im Raum, und Raum bewegt sich in uns. Wenn man hellsichtig ist, dann können man vielleicht die Angehörigen einer alten Zivilisation sehen - wie sie früher lebten - denn sogar die Aufzeichnung dieser vergangenen Ereignisse ist für immer im Raum eingeprägt, und hallt somit durch alle Zeit. Darum muss man sich fragen: Welche Beziehung besteht zwischen der Evolution des Bewusstseins, des Gemeinguts und Raum?
Aufgrund des hartnäckigen materialistischen Fokus, den wir auf die Gegenwart haben, bleibt vieles noch zu entdecken oder überhaupt sich vorzustellen, was der Raum noch an unzähligen verborgenen Aspekten für unsere Zivilisation bereithält. Unsere Wissenschaftler sagen, dass ohne Wasser kein Leben existieren kann. Aber es ist noch wahrer zu sagen, dass ohne Raum die spirituelle Evolution der Menschheit nicht existieren oder auf der physischen Ebene weitergehen kann. Durch die vorherige Existenz von Raum haben wir Schöpfung. Durch die vorherige Existenz von Raum haben wir Bewusstsein und Evolution. Daher ist es von größter Wichtigkeit, zu erkennen, dass ohne Raum die Vorstellung des Gemeingutes nicht in unserem Bewusstsein entstehen konnte (ob in ihrer inneren oder äußeren Manifestation). Wir können den Raum per se mit dem Gemeingut per se vergleichen und daraus schließen, dass diese beiden Realitäten letztlich identisch sind. Wir können die Bedeutung dieser Beobachtung jetzt nicht erkennen, aber die Zeit wird sicherlich kommen, wenn Raum vom Suchenden nach spiritueller Erkenntnis von dem 'Was wirklich ist', seine äußerte Tiefe begreifen wird. Man kann vermuten, dass Raum keinen Anfang und kein Ende hat, aber es gibt viel mehr Geheimnisse verborgen in der Existenz des Raums, als jeder Kosmologe oder Metaphysiker jemals ergründet hat. Welch eine Entität Raum ist! Ein Wesen, mit dem sich reden lässt, wenn man sich hinreichend entwickelt hat. Alles was wir sagen können, ist, dass Raum in sich selbst existiert, wo Bewusstsein 'nicht' und dennoch 'ewig ist'. Und wenn die Menschheit beginnt, sich den höheren geistigen Wahrheiten zu öffnen, kann es schließlich zu einer allgemeinen Weisheit werden, dass Raum der Segen aller Segnungen innerhalb der Gesetze des Lebens ist.
Kein Maß hat einen Anfang, kein Maß hat ein Ende
Das ist die Natur von Raum in seinem ewigen Atem, innerhalb und außerhalb
Aber dann kommt der differenzierende Intellekt, der sagt:
'Eins plus eins entspricht zwei', gefolgt von der Illusion, dass
alles einen Anfang hat, und dass alles ein Ende hat
Ein konditionierter Verstand, der in seinen täglichen Messungen absorbiert ist
produziert endlose Abhängigkeit und Schmerzen
Somit hat die menschliche Intelligenz die falsche Wendung genommen
durch ein Denken, das die ewige Stille leugnet
Eine Stille, deren Natur das Nichts ist, aus der Gegenwart und
Vibration des heiligen Wortes geboren
Chaos im Chaos, das Unsichtbare im Unsichtbaren
Leben nach Leben inmitten des EINEN LEBENS
Das ist die Bewegung der geistigen Evolution der Menschheit
ein göttlicher und wissenschaftlich gut bemessener Plan
innerhalb des Wesens, das wir Raum nennen
Ein Wesen, das in seinem Mutterleib die Schwingung und Klänge aller Welten
beherbergt, geboren und ungeboren, sichtbar und unsichtbar
ein Raum, der in sich selbst und von sich selbst und durch sich selbst existiert
ein Selbst, das nie war, und nie sein wird
Denn es ist das Gesetz des Mitgefühls
das den allgegenwärtigen Tremor seiner Existenz nährt
so wie Raum das Besondere mit dem Ganzen vereint, und das Ganze mit dem Besonderen.
Schlusswort
Bevor wir diese Untersuchung beenden, lassen Sie uns unsere Schlussfolgerungen über die Beziehung, die zwischen der Bedeutung des Gemeinguts und dem Grundsatz des Teilens besteht, zusammenfassen - eine Beziehung, wie wir versuchten aufzuzeigen, die geistig und psychologisch untrennbar miteinander verbunden ist. Das Gemeingut ist wie eine kreisende spirituelle Potentialität, die immer im menschlichen Bewusstsein ruht und sich durch die Kulturen der vergangenen Zivilisationen auf unterschiedliche Weise zeigt, bis sie inmitten dieser übermäßig intellektuellen und materialistischen Zeit wiederauftaucht. Vielleicht erinnern wir uns in vorhergehenden Beobachtungen, wo das Gemeingut ein höherer Aspekt des Grundsatzes des Teilens per se ist, obwohl es eine schwer fassbare Verbindung ist, um sie zu definieren, da das Gemeingut an sich kein 'Prinzip' ist. Noch ist es als eine 'Idee' oder ein 'Konzept' zu definieren denn es kann nur als ewige göttliche Wahrheit durch die innere Fähigkeit des spirituellen Bewusstseins erfasst und erkannt werden.
Hier kehren wir wieder zu unserem anfänglichen Postulat zurück. Das Gemeingut aufrecht zu erhalten ist vor allem ein Problem, das aus unserer bewussten Wahrnehmung stammt und in Folge dessen begründet, warum das Gemeingut niemals für die gesamte Menschheit en vogue sein wird, ohne der von uns beschriebenen sozialen oder psychologischen Veränderungen. Wir haben begründet, dass es einen Ausbruch des guten Willens braucht, der diese psychosoziale Transformation hervorbringen wird. Das wird zu einer völlig neuen Atmosphäre der Freude und Kreativität führen, da jeder im Auftrag der Ärmsten und deren unnötigem Sterben, an dieser massiven internationalen Hilfeleistung teilnehmen wird. Jedoch wird so ein monumentales Geschehen nur die Vorstufe in einem Prozess der Welterneuerung sein, denn wenn das Herz erwacht, wird die Persönlichkeit (nicht die Individualität) die Bedeutung des ursprünglichsten Gemeinguts aller verstehen – und zwar das Gemeingut der Menschheit, das allmählich durch rechte menschliche Beziehung offenbart wird.
Anders gesagt, wird die erste Stufe durch Zusammengehörigkeit oder Einheit ausgedrückt, die aufgrund des allumfassenden Ausmaßes der heutigen konvergierenden Krisen, in einer riesigen und universellen Dimension demonstriert werden muss. Dann wird die zweite Stufe naturgemäß folgen, in der das Gemeingut sich im Bewusstsein der Menschheit rasch entwickelt, durch neue Gesetze und eine neue Erziehung. Je mehr wir die Ressourcen des Planeten teilen, desto einfacher und gemeinschaftlicher leben wir. Und je einfacher und gemeinschaftlicher wir leben, desto mehr existiert das Gemeingut in unserem Bewusstsein. Der Prozess ist logisch aus der inneren Perspektive, obwohl wir sehr vorsichtig sein sollten, wie wir das Gemeingut als Idee oder Konzept in der Zwischenzeit fördern. Sollte man das Gemeingut als alles definieren was wir miteinander teilen, oder ist es eher zu definieren als all das, was wir seit Jahrhunderten nicht teilen? Und reicht es aus, das Gemeingut nur als ein intellektuelles Konzept oder eine Theorie des gesellschaftlichen Wandels zu fördern, bevor Millionen Menschen sich erhoben haben, damit die Regierungen, die in Artikel 25 verankerten Menschenrechte gewährleisten? Denn wenn wir nicht anfangen, unsere Mitmenschen über die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Teilens zu informieren, um die Armut zu beenden, wenn wir nicht mit anderen zusammenkommen, um unsere politischen Repräsentanten zu überzeugen, die Ressourcen an die verhungernden Armen zurückzugeben, dann gibt es keine Hoffnung, dass das Gemeingut schließlich von der Welt als Ganzes aufrechterhalten und gewürdigt wird.
Wenn wir das Prinzip Teilen bei globalen Angelegenheiten ins Auge fassen, ist das metaphorisch gesehen als würden wir an die Tür des Gemeinguts anklopfen. In dem Moment, in dem die Nationen wahrhaft teilen und mit allen anderen Nationen zusammenarbeiten, ist der Augenblick gekommen, die Existenz der Gemeingüter ad populum zu erklären. Das Gemeingut ist wie eine Tochter des Prinzips des Teilens, und doch wird die Mutter ihre Tochter der Welt vorstellen. Symbolisch kann das Gemeingut auch wie der Klang des schlagenden Herzens des Prinzips des Teilens verstanden werden; daher ist es zwingend notwendig, dass unsere Regierungen kooperieren, um die Ressourcen der Welt neu zu verteilen, wenn unser Gemeingut gerettet werden soll. Auch wenn Christus in den Alltag der Menschen zurückkehrten würde, wäre sein Rat, unseren Nächsten zu lieben und miteinander zu teilen. Nur so können wir im Bewusstsein zu den größeren Gemeingütern der Menschheit heranwachsen, beginnend mit unseren ärmsten Brüdern und Schwestern, die jeden Tag an Hunger und anderen vermeidbaren Krankheiten sterben. Reicht diese Erkenntnis aus uns dabei behilflich zu sein und wahrzunehmen, was das Gemeingut wirklich bedeutet, und seine wechselseitige Beziehung mit dem Prinzip des Teilens? Die Mutter ist die Retterin ihrer Tochter; das ist alles was wir letztendlich sagen können. Und das Band der beiden ist Liebe und nichts anderes, basierend auf dem Bewusstsein, dass wir Eine Menschheit sind. Denn wenn wir einander lieben und anfangen, richtige menschliche Beziehungen zu pflegen, dann wird alles, was wir schützen und teilen, folglich mit Bewusstsein, Vision und Ehrfurcht behandelt werden.
Viele Denker werden zunehmend komplizierter in ihrem Verständnis des Gemeinguts, zweifellos wegen der unendlichen Komplexität des Lebens in einer Welt, die auf den korrupten Gesetzen der Kommerzialisierung beruhen. Dennoch ist es so einfach zu verstehen, was das Gemeingut wirklich bedeutet, wenn man diese Frage nicht intellektuell betrachtet, sondern in der Stille dieses Moments, im Jetzt, und mit dem Bewusstsein für das innere Selbst. Was wir uns fragen müssen ist das: Was bedeutet das Gemeingut für mich, in meiner Beziehung zu anderen und der Welt? Um uns bei dieser Untersuchung zu unterstützen, können wir auch nach innen blicken, um über die folgenden Fragen nachzudenken, die die psychologische und spirituelle Bedeutung des Gemeinguts noch weiter verdeutlichen. Was ist die Beziehung, zwischen der Existenz des Gemeinguts in unserem Bewusstsein und:
• …den verheerenden Auswirkungen der Kommerzialisierung durch die Verfolgung von Profit?
• …die durch politische Ismen verursachte Verwirrung?
• …den Konflikten die durch religiöse Ideologien ausgelöst werden?
• …den spirituellen Attributen die mit Freude verbunden sind?
• …der Manifestation von Friedfertigkeit und Gelassenheit?
• …der Vision von der Einheit der Menschheit?
So liegt die erste Bedeutung des Gemeinguts in der Selbsterkenntnis und in einer wahren Erziehung, denn ohne eine entsprechende Erziehung entlang der oben genannten Linien können wir niemals eine Zeit voraussehen, in der die Menschheit sich in einem neuen spirituellen Bewusstsein des Lebens wiederfindet. Das Wort 'Gemeingut' wird irgendwann bedeutungslos, es sei denn, unsere Schulausbildung beinhaltet ein grundlegendes Verständnis von der Bedeutung des Teilens als göttliches Prinzip, das die Struktur der Existenz des Gemeinguts ist, wie wir umfassend beobachtet haben. Eine der inneren Bedeutungen des Teilens heißt nicht nur 'kein Leid zufügen', sondern mit jemanden oder etwas 'verbunden zu sein'. Also für die Mehrheit der Menschen in Verbindung mit der Natur zu leben, sich harmlos gegenüber seiner Umgebung zu verhalten und dazu beizutragen, alles was der Mensch geschaffen hat und noch schaffen wird - im Bereich der Künste, Technik, Wissenschaft und allen anderen Errungenschaften – dass heißt wir müssen schlussendlich akzeptieren, dass wir die großzügigen Gaben unserer Erde teilen müssen.
Um nochmals eine sinnvolle Metapher einzusetzen, können wir uns vorstellen, dass die Liebe, wie ein Puzzle auf der ganzen Welt verstreut ist, und es liegt an den Menschen jeder Nation, dieses Puzzle wieder durch die Prinzipien des Teilens und der Zusammenarbeit zusammenzusetzen. Und wenn dieses Puzzle vollendet ist, wenn Hunger und Krieg ein vergangener Gedanke in den Köpfen der Menschen ist, dann werden wir entdecken, was das daraus resultierende Bild darstellt - und zwar das innere und äußere Gemälde der Menschheit. [28] Heute ist das Gemeingut krank, sowohl als äußere als auch als innere Realität, und wir können seine degenerative Krankheit nur durch die Kooperation und den guten Willen der Nationen zum Guten aller heilen. Dann werden die Gemeingüter ganz natürlich ihren rechtmäßigen Platz in einer neuen Erziehung einnehmen und so eine uneingeschränkte Expansion des menschlichen Bewusstseins, und ungeahnte Möglichkeiten des spirituellen Fortschritts auf dem Leuchtenden Weg, ermöglichen.
Anmerkungen
[1]Jedes Königreich in der Natur erwächst aus dem darunterliegenden, und ein fünftes Reich, höher als das Menschliche - das als das spirituelle Reich oder das 'Reich der Seelen' geläufig ist – gab es schon immer (wie von Christus selbst gelehrt) und es wird sich jetzt allmählich auf der physischen Ebene zeigen. Wie Alice A. Bailey in ihren Schriften erklärt, setzt sich dieses Reich "aus all jenen zusammen, die im Laufe der Zeit nach spirituellen Zielen gesucht haben und sich von den Grenzen des physischen Körpers, den emotionalen Fesseln und dem obstruktiven Geist befreit haben. Seine Bürger sind diejenigen, die heute (der Mehrheit noch unbekannt) in ihrem physischen Körper leben und für das Wohlergehen der Menschheit arbeiten. Sie arbeiten durch Liebe anstatt auf der emotionalen Ebene und gehören einer Gruppe erleuchteter Männer und Frauen an, welche das Schicksal der Welt lenken." (Die geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Lucis Verlag, 1967).
[2] (1) Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztlicher Betreuung und der notwendigen Leistungen der sozialen Fürsorge gewährleistet; er hat das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität, Witwenschaft, Alter oder von anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände. (2) Mutter und Kind haben Anspruch auf besondere Hilfe und Unterstützung. Alle Kinder, eheliche und uneheliche, genießen den gleichen sozialen Schutz.
[3] In diesen Schriften wird das Christusprinzip als ein unpersönliches und göttliches Prinzip verstanden, das dem geistigen Wesen eines jeden Menschen entspricht, was H.P. Blavatsky als "das abstrakte Ideal der persönlichen Gottheit, die im Menschen verweilt", beschrieb (Isis Entschleiert, Vol. 2) oder 'The Atman of the Universe, and The Atma within every man’s soul' (Die Geheimlehre, Vol. 1). Es kann auch als die Energie der Evolution per se verstanden werden, die die Schaffung des Materieaspektes des Planeten durch die bindende Energie, die wir Liebe nennen, regelt. Der historische Christus ist die höchste physische Verkörperung dieser Energie auf unserem Planeten, er ist in den esoterischen Lehren unter vielen verschiedenen Namen bekannt, einschließlich des 'Weltlehrers'. Alice A. Bailey bezieht sich in ihrer Arbeit darauf, dass die Herzen der Menschen es sein werden, die auf den Ruf 'des inneren Christus' reagieren und das wird in unserer heutigen Zeit zunehmen. (Die Wiederkunft Christi, Lucis Verlag).
[4] Mohammed Mesbahi, Artikel 25: Eine Bürgerinitiative zur globalen Transformation, Seh-Sam Verlag, Synergia, 2016.
[5] Mehr zu diesem Thema siehe: Der Kreuzpunkt von Politik und Spiritualität in Bezug auf die Klimakrise: Ein Interview mit Mohammed Mesbahi, Share The World's Resources, Juni 2016.
[6] Zum Beispiel: Kommerzialisierung: die Antithese des Teilens, 2015, neben anderen Artikeln.
[7] Für eine eingehende Diskussion zu diesem Thema siehe: Der Kreuzpunkt von Politik und Spiritualität in Bezug auf die Klimakrise, Teil II, op. Cit .; Artikel 25, op. Cit., S. 57-61.
[8] Vielleicht erinnern Sie sich an diese Parabel: "Der Teufel ging mit einem Freund spazieren. Vor ihnen ging ein Mann mit sympathischem Aussehen. Er suchte etwas. Immer wieder bückte er sich und steckte etwas in seine Tasche. „Was tut der Mann?“, fragte der Freund den Teufel. Mephisto antwortete: „Er sucht die Wahrheit, und er findet viele Stücke von ihr. Er hebt sie auf und steckt sie sorgsam in seine Tasche.“ „Das sieht dann schlimm für dich aus“, sagte der Freund. Mephisto grinste und antwortete: „Absolut nicht, lieber Freund. Da drüben laufen noch mehr Wahrheitssucher. Ich habe eine gute Idee. Wir organisieren sie!“ (Zitat aus: Jiddu Krishnamurti, Die Auflösung der Ordnung des Sterns: eine Aussage, Star Publishing Trust, 1929.)
[9] Anmerkung des Herausgebers: Das hier zitierte Wachstum der Weltpopulation ist keineswegs unvermeidlich, wie Mesbahi in seinem Buch Artikel 25 erklärt, op. Cit., S. 46-51. Die jüngsten Schätzungen prognostizieren eine Bevölkerungszunahme von derzeitig 7,5 Milliarden Menschen auf 9,7 Milliarden im Jahre 2050, mit einer Mittelwert-Projektion von mehr als 11,2 Milliarden bis 2100 (und fast alle in armen Ländern, siehe: UNDESA, World Population Prospects: The 2015 Revision). Durch eine gerechte Umverteilung der Ressourcen der Welt und die in Artikel 25 verankerte universelle Umsetzung der Menschenrechte ist es absehbar, dass Voraussetzungen geschaffen werden, in denen die Weltbevölkerung drastisch sinken kann. Das wird durch den Nachweis des Bevölkerungsniveaus bestätigt, das sich stabilisiert und abnimmt, wenn Familien einen angemessenen Lebensstandard genießen. Historisch können wir den Beweis dafür sehen, wenn unterentwickelte Länder sich in Richtung entwickelte Länder bewegen. Wir können daher diese Tatsache als Teil der 'ganzheitlichen Bedeutung des Gemeinguts' betrachten, auf die Mesbahi aufmerksam macht.
[10] Mohammed Mesbahi, Wahre Sharing Economy: Die Zeit des Herzens, November 2016.
[11] Mohammed Mesbahi, Ein Diskurs über 'Ismen' und das Prinzip des Teilens, Share The World's Resources, 2014.
[13] Die Lehren der zeitlosen Weisheit beziehen sich auf die uralte Gesamtheit der Lehren über die energetische Struktur des Universums, die Evolution des Bewusstseins in Mensch und Natur und die geistige Wirklichkeit unseres Lebens mit der Betonung der 'richtigen menschlichen Beziehungen'. Sie wurden als der goldene Faden beschrieben, der die esoterischen oder verborgenen Lehren verbindet, die den großen religiösen Traditionen zugrunde liegen und die Inspiration für die Künste und Wissenschaften im Laufe der Jahrhunderte bieten. Obwohl sie Tausende Jahre alt sind, werden die Lehren als 'zeitlos' und nicht als 'alt' bezeichnet, weil sie stufenweise Offenbarung enthalten, die im Leben und in den Erfahrungen der Menschen lebendig sind. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hat sich die exoterische Form dieser Lehren, nach der Veröffentlichung von H.P. Blavatsky, Gründer der Theosophischen Gesellschaft, und später durch die Arbeit von Alice A. Bailey und Helena Roerich (und anderen) im Westen weit verbreitet.
[14] Der Begriff 'Paradigma der Kommerzialisierung' wird in vielen der früheren Schriften Mesbahis verwendet, wie auch in Artikel 25, op. Cit., S. 9-10.
[15] Zum Beispiel wurden alte Spiele, die in den Schulen und auf der Straße gespielt wurden, von Generation zu Generation frei weitergegeben und können als eine Form von Gemeingut betrachtet werden, das unbewusst in den Köpfen der Kinder geteilt wurde. Erst in den letzten Jahrzehnten, wurden diese Spiele in Büchern niedergeschrieben und zunehmend für eine wohlhabende Leserschaft vermarktet. Die digitale Technologie ist im Vormarsch und hat sogar das Spiel der Kinder, ein Gemeingut, vereinnahmt, das jetzt nur noch in den ärmsten Regionen der Entwicklungsländer in ursprünglicher Form vorhanden ist. Der Leser kann sich selbst ableiten, wie dieses Beispiel eine unermessliche Herausforderung darstellt, eine gemeinschaftsorientierte Lern- und Entwicklungsweise wiederherzustellen, wo ein Lehrer das geistige Wachstum und die Kreativität des Kindes im Gewahrsein der richtigen menschlichen Beziehungen pflegt.
[16] Mehr zu diesem Thema, siehe Artikel 25, op. Cit. Pp 99-103.
[17] d.h. nicht die Schönheit 'wie sie sein sollte', durch die Diskriminierung und Bewertung des menschlichen Verstands, sondern Schönheit 'wie sie ist‘. Mit anderen Worten, die Schönheit, die wir in der Schöpfung und ihrer Evolution finden, der wir keinen Namen geben können und die wir nur durch abstrakte Meditation wahrnehmen können.
[18] i.e. Eine Kreativität, die mit der Seelenschwingung verbunden und daher die pure Kreativität ist, die an nichts gebunden ist..
[19] d.h. Eine Erkenntnis durch Reife und Intelligenz, für das was für das Wohl aller getan werden sollte.
[20] siehe obiges Kapitel über die Freisetzung der spirituellen Attribute der Freude.
[21] d.h. durch die Attribute des Herzens zu erkennen und zu handeln, mit Ehrfurcht allem gegenüber was lebt und sich entwickelt.
[22] d.h. wiederum bezieht es sich auf die Wahrnehmung von dem 'was wirklich ist' und nicht von dem was 'sein sollte' für den konditionierten Verstand, was von der Entwicklung der Intuition durch das Studium der Lehren der zeitlosen Weisheit und korrekt angewandte Meditation in ihrer Beziehung zur Seele abhängt.
[23] d.h. die Kunst zu schweigen durch Gelassenheit.
[24] Es ist hilfreich, über die Beziehung zwischen Gelassenheit und Friedfertigkeit zu meditieren; Siehe auch das obige Kapitel über die Freisetzung der spirituellen Attribute der Freude.
[25] d.h. Das Leben durch die Attribute des Herzens zu verstehen. Dies erfordert ständige Arbeit an der wahren Bedeutung des Mitgefühls, als das oberste Gesetz in der Schöpfung.
[26] Wie oben erwähnt: "...wenn sie durch Intuition wahrgenommen wird, kann das Verständnis von Mitgefühl nicht ohne spirituelle Intelligenz entstehen, das heißt die Intelligenz, zu wissen, wer Sie als eine sich entwickelnde Seele sind, die sich einfach durch liebevollen Dienst, Friedfertigkeit und richtige menschliche Beziehung zum Ausdruck bringt."
[27] d.h. es ist die Kunst des Lebens, die zu einer klaren Vorstellung von der Einheit der Menschheit und ihrem spirituellen Zweck führen wird.
Mohammed Mesbahi ist der Gründer von STWR.
Übersetzung: Sonja Scherndl & Ute Redl.
Redaktion: Adam Parsons
Slika: Original painting by Nicholas Roerich (Bhagavan, 1943)